Haaren im Wandel der Zeit
Autor: Franz-Josef Heuser
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Die Kirche in Verlautenheide | ||
Verlautenheide gehörte in kirchlicher Hinsicht, genau wie Haaren,
zunächst zur Pfarre St. Sebastian, Würselen. Seit 1623 kam der westliche
Teil des Ortes zur neuen Pfarre St. Germanus Haaren; der östliche Teil
(Kleine Heide) blieb zunächst bei der Pfarre Würselen. Eine Kirche hatte
der Ort Verlautenheide lange Jahre nicht. Die 1658 entdeckten
Galmeivorkommen waren Anlass, dass immer mehr Bewohner sich „auf der
Heyd“ ansiedelten. |
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Die alte Kirche St. Hubert, Verlautenheide
- links vor der Zerstörung - rechts die Ruine |
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St. Hubert Verlautenheide |
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Am 17.4.1766 erhielten die Bewohner die Genehmigung, ein eigenes
Gotteshaus zu errichten. 1769
wurde eine Kapelle eingeweiht, die die Verlautenheidener selbst
errichtet hatten;
1884
wurde diese Kapelle zu einer Kirche erweitert, am 17.09.1944 wurde die
Kirche durch Artilleriebeschuss zerstört, am 15.10.1950 wurde der erste
Bauabschnitt einer neuen Kirche in Benutzung genommen, am 30.09.1954 war
die Fertigstellung des zweiten Bauabschnittes und damit der gesamten
neuen Kirche.
Der erste Kirchenbau In der Mitte des 18. Jahrhunderts war es die Bevölkerung von Verlautenheide leid, Sonntag für Sonntag, in Wind und Wetter, im Sommer wie im Winter, zu den Gottesdiensten nach Haaren oder Würselen laufen zu müssen. Die Folgerung war klar: Wir brauchen eine eigene Kirche. Gesagt - getan. Am 2. April 1764 gaben die beiden Verlautenheidener Bürger Bartholomäus Kaußen und Johann Kogel im Namen der Bevölkerung vor dem Notar Ludwig Schillings eine Erklärung ab: "Danach die Gemeinde zu Verlauthen-Heydt fest entschlossen seyndt, in ihrem Dorf ein Capell oder Gotteshauß zur Vermehrung Christ-Katholischer Religion aufzubauen, zu weßen endt dann ein Collect gehalten wird."
Und es folgen 102 Namen von Bürgern, die sich verpflichten, zum Bau 341 Thaler, 3 Gulden, 3 Mark beizutragen. Außerdem verpflichtet sich die Dorfgemeinschaft, die zu errichtende Kirche jederzeit innen und außen in gutem Stand zu erhalten. Als nächstes schickte dann Gottfried Schmitz, damals der Pächter ("Halbwinner") vom Heider Hof, eine Kopie dieses Notariatsvertrags an das Generalvikariat in Köln mit der Bitte um Erlaubnis, im Dorf eine Kapelle errichten zu dürfen, damit im Winter an Sonnund Feiertagen die hl. Messe gelesen werden könne. Am 7. September kam die Antwort aus Köln, allerdings nicht mit der erhofften Genehmigung, sondern mit dem Zwischenbescheid, man habe die Bittschrift an den Pfarrer von Würselen geschickt, zu dessen Pfarrei Verlautenheide gehörte, mit der Bitte umStellungnahme. Die Argumente der Verlautenheidener wurden in Würselen etwas anders eingeschätzt und so die Zustimmung verweigert. Die Schöffen wurden sogar aufgeboten, den von den Verlautenheidenern als schlecht, beschwerlich, gefährlich und morastig beschriebenen Weg zu testen, um dann festzustellen, dass der Weg gar nicht so schlimm sei. Die Verlautenheidener konnten allerdings für sich ins Feld führen, dass Geistliche, die im Winter für einen Versehgang nachts ins Dorf kommen mussten, selbst über den schlechten Weg geklagt hätten. Schließlich fanden sie Unterstützung durch einen Benediktinerpater Antonius Groten, der aus Haaren stammte und mit Cornelius Gerrads aus Verlautenheide verwandt war. Er übertrug die Briefe der Verlautenheidener in die Kirchensprache Lateinisch und besorgte sie weiter an die richtige Stelle im Generalvikariat, so dass schließlich am 17. April 1766 von dort die Genehmigung zum Bau einer Kapelle erteilt wurde, in der dann zwischen dem 1. November und dem 31. Mai die Messe gefeiert werden durfte. Über die Baugeschichte ist nichts bekannt, aber über dem Hauptportal der alten Kirche war bis zur Zerstörung ein Stein mit der Zahl 1769 vorhanden; es kann also angenommen werden, dass in diesem Jahr der Kirchbau fertiggestellt war. |
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Die Erweiterung der Pfarrkirche
Infolge des Kulturkampfes blieb die Pfarrstelle nach dem Tod von Pfarrer Giesen am 20. Januar 1880 zunächst unbesetzt. Zum Gottesdienst kam aus Haaren Kaplan Dörnemann, ab 1883 Kaplan Wilhelm Baum. Verlautenheide war mittlerweile von etwa 500 Einwohnern im Jahr 1780 auf rund 1.000 angewachsen. Das bedeutete das die Kapelle zu klein geworden war und man zunächst an einen Neubau dachte. Geplant war eine Kirche im gotischen Stil, für die bei näherem Hinsehen allerdings die finanziellen Mittel fehlten, so dass man sich zu einer Erweiterung des bestehenden Gebäudes entschloss. Der beauftragte Architekt Peters aus Aachen untersuchte die Substanz der Kapelle und kam bei der Gelegenheit zu der Einschätzung, dass die Pläne wohl von dem bekannten Aachener Barockarchitekten Couven stammen müssten. Man entschied sich, in diesem Stil auch den Erweiterungsbau vorzusehen. 1883 wurden die Fundamente für die Erweiterung gelegt, so dass am 30. März 1884 die feierliche Grundsteinlegung stattfinden konnte. Ende Oktober wurde die Verbindung zur alten Kirche hergestellt und am 8. November die feierliche Einweihung vorgenommen. |
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Das Ende der Barockkirche
Der
2.
Weltkrieg Verlautenheide schwer heimgesucht. Am
Abend des 12. September 1944
wurde zum letzten Mal in der Pfarrkirche die Messe gefeiert. In
der Nacht darauf erfolgte die Evakuierung der Bevölkerung. Am
17. September geriet der
Ort in die Kampfhandlungen; um die Mittagszeit ging die Kirche in
Flammen auf, wahrscheinlich durch Phosphorbeschuss.
Als die Bevölkerung nach Ende der Kampftätigkeiten
wieder in die Heimat zurückkehrte, fand sie fast nur noch Trümmer vor.
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Der Wiederaufbau
Der Gottesdienst wurde
zunächst in einem notdürftig hergerichteten Klassenzimmer der Schule
gehalten. Im September 1946 war das Kloster wieder soweit hergerichtet,
dass im Erdgeschoß der Gottesdienst gehalten werden konnte.
Nach der Währungsreform
begann man dann 1949 mit Sammlungen für den Neubau einer Kirche nach
Plänen des Aachener Architekten Dipl. Ing.
Hubert Hermann, nachdem sich zeigte, daß ein Wiederaufbau der
alten Kirche, der von vielen Verlautenheidenern dringend gewünscht
wurde, nicht realisierbar schien.
Der erste Spatenstich
erfolgte am 18. September
1949; dann begannen die Männer und Jungmänner der Gemeinde mit den
Ausschachtungsarbeiten. Am 2. April 1950 wurde in einer Feierstunde von
Weihbischof Dr. Hünermann der Grundstein gelegt, derselbe Stein, der
auch 1884 für die Erweiterung der alten Kirche genommen worden war.
Eingeschlossen wurde auch die alte Urkunde von 1884. Am Abend vorher
trugen die Männer ein über vier Meter großes Kreuz durch den nächtlichen
Ort, das dann auf dem Baugelände errichtet wurde und heute die Altarwand
der Kirche prägt. Im
Laufe des Sommers gingen die Bauarbeiten, die von Spenden der
Bevölkerung, von Zuschüssen des Bistums und des Landes finanziert wurde,
so zügig voran, dass im Oktober der erste Bauabschnitt fertiggestellt
werden konnte.
Am 15. Oktober 1950 wurde
morgens um sieben Uhr in der Notkirche der letzte Gottesdienst
im Gedenken an die Verstorbenen der Familie Dobbelstein gefeiert.
Um Zehn feierte der Diözesanbischof Dr. Johannes Josef van der Velden
mit der Gemeinde den ersten Gottesdienst im neuen Gotteshaus. Im Juli 1953 begannen die Arbeiten für den zweiten Bauabschnitt, den Turm mit dem Chorraum. Diese Arbeiten wurden am 30. August 1954 abgeschlossen.
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>>> Die Aktuelle Orgel in St. Hubert | ||
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Im Gemeindebüro befinden sich folgende Bücher von St. Hubert:
Taufen: 1780 – 1861; 1862 – 1925; 1925 – 1944; 1944 – 1994; 1995 -
31.12.2009
Heiraten*: 1780 – 1921; 1945 – 1997; 1998 - 31.12.2009
Beerdigungen*: 1780-1799 (Duplikat); 1945 - 31.12.2009
Im Diözesanarchiv befinden sich folgende Bücher der ehem. Pfarre St.
Hubert:
Taufen: 1780 - 1861
Heiraten: 1780 - 1920
Im Personenstandsarchiv in Brühl befinden sich von
St. Hubert:
Taufen: 1780 – 1798;
Heiraten:
1780 – 1798
Beerdigungen:
1780 - 1798 |
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Als 1780
Verlautenheide zur Pfarre erhoben wurde, wäre es eigentlich naheliegend
gewesen, den Hl. Quintinus zum Pfarrpatron zu wählen. In der Urkunde
über die Gründung der Pfarrei in Verlautenheide vom 20. Januar 1780 wird
die Pfarre aber unter den Schutz des Bischofs und Bekenners Hubertus
gestellt; eine Begründung dafür ist weder in der Urkunde noch in anderen
bekannten Schriftstücken angegeben. Offensichtlich war zur Zeit der
Pfarrgründung die Verehrung des H1. Quintinus verdrängt worden durch den
H1. Hubertus, dem in der Eifel und
am linken Niederrhein zahlreiche Kapellen und Kirchen geweiht wurde
(in unserer Umgebung u.a. in Euchen, Dorff, Gürzenich, Mersch) und der
auch in der Aachener Pfarrkirche St. Jakob als zweiter Schutzpatron wie
auch in Lendersdorf verehrt wurde.
Anzunehmen ist, dass gerade sein Patronat gegen die Tollwut dafür
sprach, auch in Verlautenheide die Pfarre unter seinen besonderen Schutz
zu stellen, ging doch der Wald damals bis ans Dorf. Schließlich war die
Tollwut zur damaligen Zeit eine ansteckende tödliche Krankheit, die
wahre Epidemien auslöste. Erst rund 100 Jahre später (1886) entdeckte
Louis Pasteur, dass es sich dabei um eine Infektionskrankheit handelt,
die entsprechend medizinisch zu behandeln ist. Erst nach dieser
Entdeckung ließ dann die Verehrung des H1. Hubertus als Schutzpatron
gegen die Tollwut nach; heute ist dieses Patronat fast in Vergessenheit
geraten und der H1. Hubertus nur noch als Patron für die Jäger bekannt.
Im "St.
Hubertusbüchlein für die Mitglieder der Bruderschaft zur Ehre des hl.
Bischofes Hubertus in der Pfarrkirche zum h. Jakobus in Aachen" aus der
2. Hälfte des 19. Jahrhunderts ist eine Litanei abgedruckt, in der es
u.a. heißt:
"Heilige Hubertus, du großer Wunderthäter.
-
Du rettender Helfer der Geisteskranken.
-
Du Nothhelfer der Gebissenen von wüthenden Thieren.
-
Du wunderbarer Arzt der FalIsüchtigen.
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Du Zuflucht aller Kranken und Leidenden".
Am 3.
Juni
1821 erhielt die Pfarre
eine Reliquie aus der Stola des H1. Hubertus, die aufgrund der Erlaubnis
des damaligen Generalvikars Klinkenberg vom
3. Juli
1821 den Gläubigen zur
Verehrung ausgestellt werden darf. Auch
dies spricht dafür, dass das Tollwutpatronat den Ausschlag gab für die
Wahl zum Schutzpatron der Gemeinde. Die Reliquie wird heute in der
Sakristei der Kirche in einem Stahlschrank verschlossen aufbewahrt. |
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Vorbemerkung zur nachfolgenden
Auflistung:
Es ist
schwierig, ein Verzeichnis der Pfarrer und Priester von Verlautenheide
aufzustellen, weil es eine systematische Aufzeichnung hierüber in
Verlautenheide nicht gibt und die Pfarre von 1808 bis 1836 aufgelöst
war; im Nachfolgenden der aktuelle Wissensstand, abgeleitet aus der
Pfarrchronik, den Kirchenbüchern (von Heiner Grysar) und der
aufgeführten Literatur. |
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1780 - 1795 Josef Rüdiger Müller, Pfarrer
Josef Rüdiger Müller war aus Dürwiß gebürtig, gestorben
8.2.1795 in Verlautenheide. Von Februar bis März 1780 beurkundete ein
Franziskanerpater Alipius in Verlautenheide.
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1795 - 1804 Antonius Quadflieg, Pfarrer
wahrscheinlich später versetzt.
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1804 Martinus Göbbels, wahrscheinlich
Aushilfsgeistlicher
ehemaliger Franziskanerpater (die Klöster waren durch
die Franzosen aufgelöst worden)
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1805 Arnold Hopstein, wahrscheinlich
Aushilfsgeistlicher
ehemaliger Kapuzinerpater, wurde in der Folgezeit blind
und litt an Altersschwäche |
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1808 - 1836 Der Bischof von Aachen, Marc
Antoine Berdolet löste die Pfarre St. Hubert auf; die Gemeinde wurde
wieder Teil der Pfarre St. Germanus Haaren.
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1818 - 1820 Friedolin Radermacher,
Franziskanerpater
war vom Aachener Generalvikar Klinkenberg zum Verwalter
der Pfarre Verlautenheide bestimmt wurden. Geb. 1750 in Koblenz, gest.
25.3.1820 in Verlautenheide
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1820 - 1829 Johann Ignatius Ganser,
Pfarrverwalter
Geb. 1.2.1774 in Aachen. Studierte in Aachen, trat 1789
in den Kapuzinerorden ein. 1797 zum Priester geweiht. Nach der
Säkularisation
12 Jahre Vikar zu Biersen, 5 Jahre Kaplan an St. Michael
in Burtscheid. Ab 1820 Pfarrverweser an St. Hubert als residierender
Vikar. Ab 1829 Seelsorger am St. Elisabeth-Krankenhaus zu Aachen und St.
Michael in Burtscheid. Verstarb am18.3.1854.
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1829 - 1880 Edmund Josef Giesen, Rektor Geb. 23.06.1800 in Aachen, Priesterweihe am 08.09.1824. Zuerst als Rektor bis 1836. Eltern Justizrat Heinrich Giesen und Maria Catharina Barts.
Pfarrverwalter Edmund Josef Giesen wird
am 26.09.1836 Pfarrer.
Pfarrer Giesen feierte am 8.9.1874 sein 50-jähriges
Priesterjubiläum, gest. am 20.1.1880 - 79 Jahre alt - in Verlautenheide.
Er hatte in den letzten Jahren wegen körperliche Gebrechen den Kaplan
Adolf Brandt,
geb. zu Bockum
Krs. Düsseldorf als Hilfe; dieser starb am 9.1.1879 in Verlautenheide,
31 Jahre alt. Seine Eltern Johann Brandt und Katharina Velden.
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1880 - 1886
Heinrich Dörnemann, Kaplan von St. Germanus
In den Wirren des Kulturkampfes blieb die Pfarrstelle
unbesetzt. Gottesdienst hielt der Kaplan von St. Germanus Heinrich
Dörnemann, geb. 1839, geweiht 1864, von 1864 - 1886 Kaplan an St.
Germanus in Haaren, ab 1888 Pfarrer in Bardenberg. Verstarb am 26.4.1906
in Bardenberg.
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1883 - 1887
Wilhelm Baum, Kaplan
War aus der Pfarre Eilendorf, verwaltete als Kaplan von
1883 bis 1887 die unbesetzte Pfarrstelle in Verlautenheide. Geb.
25.3.1851 in Cöln. Theologiestudium Bonn, Münster und Löwen.
Priesterweihe 24.8.1875. Gestorben 15.7.1918.
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1887 - 1896 Joseph (Jakob) Classen,
Pfarrer geb. am 19.9.1833 zu Aachen, geweiht am 29.8.1859. Vater Matthias Joseph Classen (Kaufmann), Mutter Katharina Schoenen. Wurde infolge schwerer Erkrankung in den Ruhestand versetzt, gest. am 20.5.1896 in Verlautenheide.
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1896 - 1904 Dr. theol. Josef Lipgens,
Pfarrer
geb. 2.1.1857 in Neuss. Abitur in Neuss, studierte in
Roermond. Geweiht am 11.7.1881 in Roermond. Kaplan in Speldorf und
Dremmen, dann Leiter der Rektoratsschule in Gangelt. Ab 1896 an St.
Hubert. 1898 Wallfahrt nach Jerusalem, auf der Rückreise erwarb er in
Rom den Doctor theologiae. Ab 1906 als Pfarrer in Ruhestand in Aachen
St. Paul, gest. 20.1 1.1907 im Mutterhaus der Elisabetherinnen. Begraben
in Neuss.
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1904 – 1927 Simon Schmalen, Pfarrer
Geb. am 8.5.1866 in Dobach (Weiden). Abitur 1887
Aachen, studierte 1887-1891 in Bonn und Köln. Geweiht am 15.8.1891 in
Köln. Ab 31.10.1904 Pfarrer an St. Hubert. Ab 15.10.1925 Pfarrer an St.
Katharina in Kohlscheid. Ab 30.4.1937 Ruhestand, verstarb am 30.7.1938.
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1927 - 1933 Joseph Maria Giesbert,
Pfarrer
Geb. 4.4.1874 in Essen, Eltern: Theodor Gisbert und
Helena Fischer. Abitur 1893 in Essen, studierte 1893-1897 in Bonn und
Köln. Geweiht 10.8.1897 in Köln. Ab 18.5.1927 Pfarrrer an St. Hubert.
Starb am 30.4.1933 bei einer Wallfahrt in Rom. Beigesetzt auf dem „Città
del Vaticano, Campo Santo Teutonico“ (dem deutschen Friedhof im
Vatikan).
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1933 - 1937 Wilhelm Dauffenbach, Pfarrer
Geb. am 13.7.1888 in Essen. Abitur in Essen, studierte
in Bonn und Köln. Geweiht am 10.8.1912 in Köln. Ab 27.8.1933 Pfarrer an
St. Hubert. Gest. am 12.3.1937 in Bochum, beerdigt in Verlautenheide;
ließ die Kirche renovieren
und durch den Aachener Kunstmaler Leo Assenmacher ausmalen.
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1937 - 1941 Wilhelm Janßen, Pfarrer
Geb. am 22.6.1889 in Kevelaer-Winnekendonk, Eltern:
Landwirt Gerhard Janßen und Elisabeth Erdkamp. Abitur 1910 in Emmerich,
studierte 1910-1914 in Münster. Geweiht am 6.6.1914 in Münster, Primiz
in Kevelaer-Winnekendonk, St. Urban. Ab 8.5.1937 Pfarrer an St. Hubert.
Ab 7.1.1941 Pfarrer in Grefrath bei Krefeld. Ruhestand ab 15.4.1959 in
Grefrath, gest. am 23.7.1963 in Grefrath.
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1970 - 1976 Hugo Nießen, Pfarrer
geb am 14.12.1930 in Aachen, geweiht am 16.3.1957 in
Aachen, wurde Propst in der Propstei- Gemeinde St. Georg der Stadt
Wassenberg
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1976 - 1983 Dr. theol. Herbert Kaefer, Pfarrer
Wurde am 18.7.1938 als Sohn der Eheleute Kar1 Kaefer aus Höfen und
Katharina geb. Tillmans aus Neuß in Düren geboren und am 22.2.1964 im
Dom zu Aachen zum Priester geweiht.
Abitur 1958
am Gymnasium Schleiden, anschließend Studium an der Jesuitenhochschule
St. Georgen in Frankfurt und an der Uni München. Nach der Priesterweihe
1964–1968 Kaplan am Bischöflichen Konvikt Haus Eich; 1968–1971 Assistent
am Collegium Leoninum Bonn. 1971–1975 studienhalber beurlaubt in die
Eifel: dort Seelsorge in Keldenich, Kreuzberg und auf dem Campingplatz
Hellenthal. 1976 promoviert zum Dr. theol. an der Uni Bonn.
Am 1.11.1976 wurde er durch Dechant Lenzen in sein Amt als Pfarrer von
St. Germanus, Haaren, eingeführt. Seit 1982 ist er Dechant des Dekanates
Aachen-Nord. Für seinen vorbildlichen Einsatz für gesellschaftlich
Schwache wie Obdachlose und Asylbewerber sowie seinen Beistand für
Kriegsdienstverweigerer wurde er im Jahr 1991 als nationaler Preisträger
mit den Aachener Friedenspreis geehrt. 2003 ging er in den Ruhestand und
zog nach Gemünd. Im Jahre 2009 erhielt er die silberne Ehrennadel von
Misereor. |
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Seit 1976 gab es die Pastoralgemeinschaft Aachen-Nord. Sie bestand aus
den Pfarren St. Germanus (Haaren), St. Hubert (Verlautenheide) und St.
Martin (Aachen-Liebigstraße, heute Heinrich-Hollands-Straße).
Pfarrer Kaefer gründete die Pastoralgemeinschaft Aachen-Nord, da sich
die Seelsorge mit der gesellschaftlichen Entwicklung änderte. Dabei
sollten die Gemeinden und die Hauptamtlichen im Pastoralteam sich
ergänzen und bereichern.
In den Gemeinden der Pastoralgemeinschaft Aachen-Nord arbeiteten ein
Pastoralteam
aus Priestern und Laien im pastoralen Dienst. Jede Mitarbeiterin und
jeder Mitarbeiter hatte territoriale und pfarrübergreifende
Schwerpunkte.
Dr. Herbert Kaefer war Pfarrer von Haaren 1976 – 2003 und Leiter des
Pastoralteams. 1975 – 1983 war er zugleich Pfarrvikar von St. Martin und
1976 – 1983 Pfarrvikar von St. Hubert. Manfred Esmajor war Pfarrvikar
von St. Martin und von St. Hubert 1983 – 1992. 1992 – 2003 war Dr.
Herbert Kaefer als Dechant Pfarrverweser von St. Martin und von St.
Hubert.
Im Pastoralteam arbeiteten folgende Kapläne mit: Peter Stolle, Roland
Tendyck, Anton Straeten, Ferdinand Birrewitz, Rolf -Peter Cremer,
Michael Schicks, Thorsten Aymanns.
Nachfolgende Pastoral- und Gemeindereferenten und -referentinnen
arbeiteten im Pastoralteam mit: Gabriele Eichelmann, Elisabeth
Goertz-Faßbender, Adelheid Romanski, Thomas Tönneßen, Dorothée Boss-Szudra,
Thomas Kolligs, Monika Mann-Kirwan, Sr. Christa Maria.
Folgende SozialarbeiterInnen gehörten zum Pastoralteam: Ewald Heup,
Martin Stankewitz-Sybertz, Sigrid Ophoff, Anna Kranz.
Außerdem waren zahlreiche junge Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zur
Ausbildung in den Gemeinden der Pastoralgemeinschaft tätig:
Theologiestudenten im pastoralen Jahr oder als Seminaristen, Pastoral-
und Gemeindeassistenten und -assistentinnen sowie Sozialarbeiter oder –arbeiterinnen
im Anerkennungsjahr.
In Haaren wohnten zeitweise Priester, die nicht im Gemeindedienst tätig
waren, aber in den Gemeinden der Pastoralgemeinschaft Gottesdienste
feierten: Winfried Gehlen, Heinz Josef Lambertz, Reinhard Feiter, Stefan
Emondts.
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1983 - 1992 Manfred Esmajor, Pfarrvikar
geb. 1948, war als Mitglied der Pastoralgemeinschaft
vom 16.10.1983 bis 31.1.1992 Pfarrvikar von Verlautenheide.
Nach einem Sabbatjahr von Bischof Klaus Hemmerle
beauftragt zum Leben und Arbeiten im entkirchtlichen Milieu. Er
arbeitete mit Menschen am Rande unserer Gesellschaft und war im
Kolpingwerk als Lehrer bei Jugendlichen ohne Perspektive tätig.
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1992 - 2003 Dr. theol. Herbert Kaefer,
Pfarrverweser
War als Dechant Pfarrverweser, zusätzlich war ein
anderes Mitglied des Pastoralteams Kontaktperson zu Verlautenheide. |
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1993 / 2003 Die Zusammenarbeit der 3
Pfarrgemeinden der Pastoralgemeinschaft (St. Germanus Haaren, St. Hubert
Verlautenheide und St. Martin Aachen-Liebigstraße,
heute Heinrich-Hollands-Straße)
erhielt eine rechtliche Struktur durch einen Beschluss der Gemeinden zu
einer „Weggemeinschaft in Aachen-Nord“. Dieser Kontrakt wurde 1993 ad
experimentum vom Bistum bestätigt. Nach bistumsweiten späteren Vorgaben
entstand daraus 2003 die Gemeinschaft der Gemeinden Aachen-Nord.
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7.7.2003 - 31.8.2004
Pfarrer Heinz Josef Lambertz, Würselen, Pfarradm.
Geb. 8.4.1946 in Willich, Priesterweihe am 26.2.1972 in Aachen, seit
2010 im Ruhestand. Offizieller Pfarrverweser war Pfarrer Lambertz,
Würselen. Vereinbarungsgemäß erfolgte die Arbeit in den Gemeinden durch
zahlreiche Ehrenamtliche und durch die hauptamtlichen Mitarbeiterinnen
und Mitarbeiter.
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1.9.2004 - 31.12.2009 Bruder Lukas Jünemann, Pfarrer
Geb. 16.10.1949 in Werdohl (Sauerland),
zum
Priester geweiht durch Bischof Klaus Hemmerle am 23.02.1985.
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Auflösung der Pfarre St. Hubert
Am 31.12.2009 werden die Pfarren St. Germanus (Haaren), St. Hubert
(Verlautenheide), St. Elisabeth (Aachen-Blücherplatz) und St. Martin
(Aachen-Liebigstraße, heute Heinrich-Hollands-Straße) aufgelöst.
In einer feierlichen Messe wurden am 31.12.2009 in der Kirche St.
Elisabeth die Kirchenbücher geschlossen. |
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