Haaren im Wandel der Zeit
Autor: Franz-Josef Heuser
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Die Christuskirche gehört zusammen mit der Friedens- und der
Versöhnungskirche zum Bereich Aachen-Nord. Dieser Bereich ist einer von
vier Bereichen der Evangelischen Gesamtgemeinde Aachen.
Der Bezirk der Christuskirche erstreckt sich von Talbot / Jülicher
Straße über den Ort Haaren bis nach Verlautenheide. Das Gemeindezentrum
liegt geographisch in der Mitte. Zum Gemeindebezirk Christuskirche
zählen ca. 3000 Gemeindemitglieder.
Besonders bemerkenswert ist die ökumenische Verbindung zur katholischen
Nachbargemeinde, die oft zu Gast am Rosengarten war. Als 1980 St.
Germanus renoviert wurde, teilte man sich „geschwisterlich“ über viele
Monate das Gotteshaus am Rosengarten.
Es entwickelten sich von Anfang an viele Aktivitäten in der Gemeinde wie
Altenstube, Fahrten, Chöre, Jugendarbeit, Seniorennachmittage,
Frauenarbeit. Ebenso pflegte die Gemeinde Partnerschaften mit der Église
Réformée“ in Reims oder der Wenzelskirche in Naumburg. |
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Die Leitung der
Gemeinde: Das Presbyterium
Der Bezirk Christuskirche stellt sechs Presbyterinnen und Presbyter im
Bereichspresbyterium Aachen Nord. Hier wird über alle Fragen
entschieden, die die drei Bezirke betreffen. Dazu gehört auch die Wahl
eines Pfarrers/ einer Pfarrerin.
Gleichzeitig ist der Bereich Aachen-Nord aber auch im Gesamtpresbyterium
vertreten. Dort werden die übergreifenden Beschlüsse zu Konzept und
Satzung, aber auch zu Finanzen und Gebäuden gefasst. |
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Die Kirche und die
Nebengebäude
Anfang der 1960er Jahre entstand der Wunsch nach einer eigenen
evangelischen Kirche in Haaren. Musste man doch zu dieser Zeit im
Vorderhaus der Schule in der Kirchgasse (heute Germanusstr.) in einem
Klassenzimmer Gottesdienst feiern.
Nachdem einige in Haaren die Initiative ergriffen hatten, wurde
das Vorhaben im Bauprogramm der Aachener Gemeinde berücksichtigt. 1963
wurde das Grundstück gekauft und 1964 ein Ideenwettbewerb
ausgeschrieben.
Am 26.4.1966 wurde dann der Grundstein für die Christuskirche gelegt.
Bereits am 4. Advent 1966 konnte die Kirche feierlich der Gemeinde
übergeben werden. Das Pfarrhaus war gleichzeitig fertig geworden. Die
Gemeinderäume mit teilbarem Saal und Kellerräumen kamen 1978 auf
Initiative von Pfarrer Loose hinzu.
In den 80er Jahren sparte die ganze Gemeinde für die neue Orgel. 1989
wurde die neugestaltete, verkleinerte 18 Register starke zweimanualige
Stahlhuth-Orgel eingeweiht, die ursprünglich in der
Dreifaltigkeitskirche gestanden hatte.
Im Frühjahr 2011 wurde das Dach der Kirche, der Pfarrsaal und das
Pfarrhaus teilweise saniert.
Das Pfarrhaus stand einige Jahre leer, bis die Pfarrerin im Oktober 2011
mit ihrem Mann und ihrem Sohn dort einzog. |
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1966 - 1974 Pfarrer Martin
Freise
(leider konnten keinerlei Informationen/Bilder zu Pfarrer Freise
gefunden werden)
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1975-1994 Pfarrer Hans-Dieter Loose
Geboren am 27.10.1929 in Wuppertal, Ordination 1959, goldene Ordination
1999
Pfarrer Loose bemühte sich sehr, möglichst viele Menschen aus allen
Altersgruppen und Interessenlagen für das Gemeindeleben zu gewinnen.
Dafür musste er zunächst 1978 mit dem Bau des Gemeindesaales und
Jugendkellers die Voraussetzungen schaffen.
Sein besonderes Anliegen war die Ökumene: In Haaren gab es eine
herzliche Partnerschaft mit der Gemeinde St. Germanus. Seine Mitarbeit
an leitender Stelle in der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen
Aachens (ACK) zielte in dieselbe Richtung und führte ihn des Öfteren
nach Halifax in England, mit deren dortiger Gemeinde unsere ACK eine
enge Partnerschaft pflegte. Nicht zuletzt auf sein Betreiben kam es mit
der Partnergemeinde in Reims und der Evangelischen Gemeinde St. Wenzel
in Naumburg/Saale zu sehr freundschaftlichem Austausch mit vielen
Besuchen aller Altersgruppen hin und her.
Pfarrer Loose war neben der Gemeindearbeit an der Christuskirche von
1978 bis 2002 auch Gehörlosenpfarrer der Evangelischen
Gehörlosengemeinde im Kirchenkreis Aachen. Obschon er bereits ab
1.11.1994 offiziell im Ruhestand war, begleitete er die Gehörlosen noch
bis zur Berufung von Frau Pastorin Popall, welche einige Jahre diese
Aufgabe versah. |
1994 - 2009 Pfarrer Erich Hellenthal
Geboren 1944 in Recklinghausen, Ordination 1993
Pfarrer Hellenthal machte zunächst eine Ausbildung bei der Post im
Schalterdienst, bevor er anschließend das Abitur ablegte. Danach trat er
in das Zisterzienser-Kloster Langwaden bei Grevenbroich ein und
studierte in der Schweiz katholische Theologie. Nach seinem Austritt aus
dem Kloster heiratete er und wechselte zur evangelischen Kirche.
Er ist heute Vater von drei inzwischen erwachsenen Kindern, zwei Söhnen
und einer Tochter.
Nach weiteren theologischen Prüfungen, ein Vikariat in der Düsseldorfer
Jakobuskirche, trat er seinen Dienst in Haaren an. Seine Schwerpunkte
waren die Ökumene, die Kirchenmusik sowie der Erhalt der Christuskirche
und die Einbindung der Kirchengemeinde Eilendorf.
2009 wechelte er in den Ruhestand. |
Seit 01.02.2010 Pfarrerin Silke Halfmann
Geb. 22.07.1974 in
Straelen, ordiniert am 26.09.2004 in Porz am Rhein.
Lange Zeit war die Pfarrstelle an der Christuskirche in Haaren vakant.
In dieser Zeit lernte Silke Halfmann bei Vertretungsdiensten den
Bezirk kennen. Unter mehreren Bewerberinnen und Bewerbern entschied sich
das Bereichspresbyterium im Herbst 2009 für sie.
Ihre Studien führten die am Niederrhein geborene Theologin nach
Wuppertal, Berlin, Amsterdam, Bonn und Bochum. In Köln-Porz verbrachte
sie den praktischen Teil ihrer Ausbildung, das Vikariat. Darüber hinaus
verbrachte sie ein Jahr in der Deutschen Gemeinde in Istanbul, arbeitete
anschließend in Köln-Kalk-Humboldt als Seelsorgerin und ein halbes Jahr
als Religionslehrerin am Gymnasium Nümbrecht.
Die Umstellung von Köln auf Aachen fiel ihr dabei nicht schwer, „für
mich zählen in erster Linie die Menschen“. In Aachen arbeitete sie 2009
zunächst an der Auferstehungskirche als Entlastung für Pfarrer Martin
Obrikat, bevor sie sich auf die freie Pfarrstelle bewarb. Superintendent
Hans-Peter Bruckhoff führte Silke Halfmann im Januar 2010 in der
vollbesetzten Christuskirche in Haaren als neue Pfarrerin ein. Ein
mutiges Bekenntnis zu ihrem Glauben und zu den Geschichten aus der
Bibel, die heute noch einen aktuellen Bezug haben, gab die neue
Pfarrerin in ihrer ersten Predigt ab. Ihr Leitmotiv war „Gottes Licht,
das durch jeden
scheinen kann“. Keineswegs solle man den Mut sinken lassen, wenn nicht
alle Dinge im Leben gelingen, gerade in schwierigen Zeiten gelte es
füreinander da zu sein, doch auch vor Lob und Kritik solle man sich
nicht verschließen. Der Gemeinde - Chor „Calango“ trug mit
eindrucksvollen Gesängen zum wesentlichen Gelingen der stimmungsreichen
Einführungsfeier bei.
Im November 2010 brachte Pfarrerin Halfmann ihren Sohn Elias zur Welt.
Seit Oktober 2011 lebt sie nun mit Ihrer Familie im Pfarrhaus. |
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