Haaren im Wandel der Zeit (kirchlich)

Autor: Franz-Josef Heuser

 

 

 

 

- 1912 bis 2009 St. Elisabeth Aachen

 

- Die Kirche St. Elisabeth

- Die Kirchenbücher von St. Elisabeth

- Das Patrozinium der Hl. Elisabeth

- Die Pfarrer an der Kirche St. Elisabeth

- Die Kapläne an St. Elisabeth

- Auflösung der Pfarre St. St. Elisabeth

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Franz-Josef Heuser

Die Kirche St. Elisabeth

Um die Jahrhundertwende beschlossen Oberpfarrer Dr. Drammer und der Kirchenvorstand von St. Peter, im nordöstlichen Pfarrbezirk von St. Peter einen eigenen Pfarrbezirk entstehen zu lassen.

In der vom Erzbischöflichen Generalvikariat unterzeichneten Dienstinstruktion vom 7. November 1906 für den Rektor von St. Elisabeth, wie die neue Pfarre heißen sollte, wurde das Gebiet des Rektorats wie folgt abgegrenzt: Beginnend mit der Einmündung der Passstraße in die Jülicher Straße durchläuft die Grenzlinie die Achse der Passstraße, Einhardstraße und Merowingerstraße. Von hier aus wendet sie sich durch die Achse der Krefelder Straße nach rechts bis zur Pfarre Würselen, der Grenze der Pfarre Würselen entlang rechts bis zur Grenze der Pfarre Haaren. Dieser entlang rechts bis zur Metzgerstrasse über die Jülicher Straße bis zur Talstraße; durch die Achse der Talstraße bis zur Einmündung der Peliserkerstraße, alsdann durch die Achse der Peliserkerstraße bis zur Einmündung der Friedenstraße; durch die Achse der Friedenstraße bis zur Oberstraße und durch die Achse der Oberstraße bis hin zur Steinkaulstraße; durch die Achse dieser Straße bis zur Rudolfstraße, durch deren Achse dann die Grenzlinie in die Jülicher Straße mündet und schließlich durch die Achse der Jülicher Straße bis zur Einmündung der Passstraße, wo die Grenzlinie schließlich endet.

Im Mittelpunkt des Seelsorgebezirkes sollte die Pfarrkirche errichtet werden; geweiht der großen Caritasheiligen Elisabeth.

Nachdem der Kirchenvorstand von St. Peter sowie die geistlichen und weltlichen Behörden die Zustimmung zum Kirchenbau erteilt hatten, wurde im Herbst 1904 mit dem Bau begonnen. Von nun an herrschte auf dem Bauplatz reger Betrieb. Die Grundmauern wurden gesetzt und aufgeführt. Am 3. Mai 1905 erfolgte dann die feierliche Segnung des Grundsteines durch Seine Eminenz Erzbischof Antonius Kardinal Fischer zu Köln.

Die Konsekration der Filialkirche St. Elisabeth erfolgte am 12. Mai 1907 durch Erzbischof Kardinal Fischer in Gegenwart vieler Geistlicher der Stadt, des Regierungspräsidenten von Sandt und des Oberbürgermeisters Veltmann. Bei der Weihe des Gotteshauses wurde gleichzeitig der Hochaltar konsekriert. Im Sepulchrum ließ man die Reliquien der heiligen Märtyrer Zeno und Gefährten, Reliquien von hl. Märtyrern aus der Gesellschaft des heiligen Gereon und der heiligen Ursula ein.

Seelsorglich betreut wurde die neue Rektoratsgemeinde zunächst von der Mutterpfarre St. Peter. Ihren ersten behördlich bevollmächtigten Rektor erhielt die Gemeinde in der Person des Pfarrers Robert Bayer aus Roßbach an der Sieg, dem bereits in der Dienstinstruktion vom 7. Nov. 1906 pfarramtliche Rechte zugebilligt worden waren.

Am 22. Sept. 1907 wurde in der Kirche der Kreuzweg errichtet und von Pater Guardian, P. Liborius, feierlich eingesegnet. Zum 1. Patrozinium der hl. Elisabeth überreichte Oberpfarrer Dr. Drammer der Filialkirche das zweite Ziborium und in einem Reliquiar eine Reliquie der hl. Elisabeth.

Den herrlichsten Schmuck erhielt die Kirche durch die Einsetzung der Chorfenster gegen Ende des Jahres 1908. Als letztes Stück der inneren Ausstattung schenkten Rektor Bayer und Gemeinde die

Kanzel. Aus dem Stil der Kirche ist sie herausgewachsen. Während der Missionszeit (13. März 1910) erhielt die Kirche das Missionskreuz.

In der Abschiedsfeier 1911 dankte die Rektoratsgemeinde dem scheidenden Rektor.

In der Leitung der Rektoratsgemeinde St. Elisabeth folgte der Rektor des Marienhospitals Köln, Herr Jakob Hubert Erbel. Am 18. Aug. 1911 trat er sein Amt an. Seine Amtstätigkeit ist gekennzeichnet durch drei Höhepunkte. Rektor Erbel erlebte die verwaltungs-und vermögensrechtliche Erhebung des Rektorats zur Pfarre.

Am 12. Juni 1912 stellte Erzbischof Kardinal Fischer die Urkunde über die Pfarrerrichtung von St. Elisabeth mit Wirkung vom 1. Juli 1912 aus. Die Urkunde hat in deutscher Sprache nachstehenden Wortlaut: „In der Pfarre St. Peter in Aachen wird an der neu erbauten Kirche St. Elisabeth eine Pfarre errichtet. Die Grenzen der neuen Pfarre St. Elisabeth sollen die folgenden sein: Achse der Robens-, Pass-, Einhardstraße, Merowinger Allee, Krefelder Straße bis zur Pfarrgrenze von Haaren, und von St. Josef: Ottostraße bis zur Einmündung in die Achse der Robensstraße. Im Übrigen bleiben die Grenzen der Mutterpfarre auch die Grenzen der neuen Pfarre St. Elisabeth."

Rektor Erbel war seit dem 1. Juli 1912 Pfarrverwalter. Am 26. August 1912 ernannte ihn Generalvikar Dr. Kreutzwald zum Pfarrer.

Am 1. Mai 1913, am Fest Christi Himmelfahrt, wurden die 4 neuen Glocken durch Stadtdechant Montz eingeweiht. Leider fielen die Glocken schon am 17. Juni 1917 dem Krieg zum Opfer. Sie wurden eingeschmolzen. Weitere Opfer waren: 1915 wurde die Kupferbekleidung des Turmhelmes gefordert und durch ein Schieferdach ersetzt. Am 27. März 1917 mussten 23 Prospektpfeifen abgegeben werden. Erst zwei Jahre später wurde dieser Verlust ersetzt. Im Gedenken an die Toten der Gemeinde wurde am 9. Juli 1922 die Kriegergedächtniskapelle eingeweiht. Die schmerzensreiche Mutter, als Pieta geschaffen von dem Bildhauer Piedboef, symbolisiert die Trauer der Pfarrgemeinde über ihre toten Söhne.

Der erste Pfarrer an St. Elisabeth schied am 22. September 1922 aus gesundheitlichen Gründen aus seinem Amt aus.

Der zweite Pfarrer war Hochw. Herr Julius Firmenich. Nachdem er am 5. Dezember 1922 ernannt wurde, folgte am 14. Januar 1923 die feierliche Einführung. Pfarrer Julius Firmenich übernahm eine Großpfarrei.

Erweiterung des Pfarrgebietes, neue Glocken und Orgel

Der Pfarrbezirk St. Elisabeth hatte völlig neue Wohnbezirke erhalten. Der Wohnblock Talstraße, Eintracht-, Haarener, Aretz-, Peliserker- und Reimannstraße war 1921 im Osten der Pfarre aufgebaut worden. Im Norden entstanden in den Jahren 1922/23 das Wohnviertel: Pass-, Krefelder-, Normannen-, Eginhardstraße und die Einfamilienhäuser in der Rolandstraße. Im Nordosten, gegen Haaren hin, baute man 1920/22 das Wohngebiet Jülicher-, Metzger-, Liebig- und Feldstraße auf. 1922 erfolgte der Ausbau Josef-von-Görres-Straße zwischen Jülicher- und Haarener Straße.

Am 14. Mai 1928 beschloss man den Bau eines neuen Geläuts. Die Einholung der neuen Glocken fand Samstag, den 21. Oktober 1928, statt. Mit ihrem Gewicht von 74,35 Zentnern stellten die Glocken auch in ihrer Größe etwas Besonderes dar.

Die Orgelfirma Klais, Bonn, erhielt am 18. August 1931 den Auftrag zum Bau einer neuen Orgel. In der Mitte der Karwoche 1932 war der Aufbau vollendet.

Ihre Weihe erhielt die Orgel in der Jubelmesse anlässlich des „Silberjahres" der Kirche, am Fest Christi Himmelfahrt 1932.

Einen herrlichen Schmuck erhielt die Kirche in dem neuen Muttergottesaltar, dem wertvollen Gegenstück zum Kreuzaltar.

Er erlebte auch die letzte Abrundung des Pfarrbezirkes nach Haaren hin. Mitte August 1925 traf die behördliche Genehmigung ein, der zufolge die Katholiken, die auf Aachener Stadtgebiet wohnten und bisher zur Pfarre Haaren gehörten, nach St. Elisabeth eingepfarrt wurden. Die bisher in der Achse der Metzgerstrasse, in der Verlängerung bis zur Krefelder Straße verlaufende Pfarrgrenze wurde bis zum Wurmbach vorgeschoben.

Das St. Valentins Kapellchen verblieb bei Haaren. Damit fielen der Wohnblock zwischen Jülicher-, Metzger-, Liebig-und Feldstraße, erstellt in den Jahren 1920/22, die Siedlung Kanonenwiese, die Carlasiedlung, die Siedlung Daheim, Goebbelgasse und an der Krefelder Straße die Hofgüter Dämme und Feldchen, Oberer und Unterer Wolf an St. Elisabeth. Dieser und anderer Zuwachs erhöhte gegen Ende 1933 die Seelenzahl der Pfarre auf 12 225.

Zum dritten Pfarrer von St. Elisabeth wurde Pfarrer Peter Gilson aus Düren/Rölsdorf. Am 13. Oktober 1937 übernahm er das Amt.

Wie im Verlaufe des Ersten Weltkrieges kam es wieder zu einer Abgabe der Glocken. Kurz vor Weihnachten wurden sie als die ersten Glocken Aachens abmontiert.

Am 14. Juli 1943 wurde Aachen durch einen weiteren verheerenden Luftangriff heimgesucht. Dabei wurde die Kirche stark beschädigt. Das ganze Dach und die Turmbekleidung brannten völlig ab. Nach der Schuttausräumung feierte man am Sonntag, dem 25. Juli, wieder den Gottesdienst in der Kirche. Dennoch mussten noch die Abdeckungsarbeiten verrichtet werden. Das Mittelschiff erhielt eine Zementschicht, mit Teer abgedichtet. Die Seitenschiffe erhielten ein Ziegeldach. Erst gegen Weihnachten konnte man über der Sakristei und dem Kreuzaltar das Dach abdichten.

Die Kirche nach dem Zweiten Weltkrieg

Das Notkirchenproblem beherrschte das Pfarrgeschehen bis ins Jahr 1952 hinein. Bauschäden zwangen im März 1946 zur Aufgabe des Kirchenraumes im westlichen Seitenschiff. Vom Passionssonntag bis zum Sonntag vor Weihnachten 1946 wurde der Gottesdienst in einer Notkapelle bei Talbot gehalten. Die exzentrische Lage der Kapelle hatte viele Nachteile für die religiösen und finanziellen Belange der Pfarre. Fiel St. Elisabeth als Kirchenraum aus, so musste ein Zentrum in nächster Nähe der Kirche geschaffen werden. Das gelang tatsächlich! Die Pfarrgemeinde baute eine RAD-Baracke in den Ausmaßen 31 x 8 m. Sie bot Raum für 800 bis 900 Personen. Am Sonntag vor Weihnachten erhielt sie dann schlussendlich ihre Weihe.

Hatte man nun einen kirchlichen Mittelpunkt gefunden, so ließ man jedoch das Hauptziel – Wiederaufbau der Kirche – nicht aus den Augen.

Ende Februar 1951 wurden die letzten Verschönerungsarbeiten in fast ununterbrochener Tag- und Nachtarbeit durch Pfarrangehörige ausgeführt.

Am 25. Februar 1951, 6.30 Uhr, feierte Pfarrer Gilson unter Assistenz der Kapläne Geuenich und Mertens die erste hl. Messe in der wieder aufgebauten Kirche. Vor etwa 2500 Pfarrangehörigen konsekrierte Bischof Dr. van der Velden den Hochaltar noch einmal, da dieser bei der Höherlegung versetzt worden war.

Am Abend des 27. Juni 1951 verschied Pfarrer Gilson nach Empfang der hl. Sterbesakramente.

Ferdinand Lenßen wurde der neue Pfarrer der Gemeinde. Am 9. September 1951 fand die Einführung des neuen Pfarrers statt.

Am 3. August 1952 wurden die Besucher in St. Elisabeth durch das Spiel einer Acht-Register-Orgel überrascht. Im September 1952 wurde mit dem Wiederaufbau des Pastorats begonnen, welches im Mai 1953 fertiggestellt war. Am 1. Dezember 1952 wurde die Turmspitze auf dem Turm angebracht.

Im Winter 1955/56 wurde die Westseite der Kirche neu verputzt und die Kriegsschäden an der Kaplanei beseitigt.

Im Jahr 1957 feierte die Kirche dann ihr 50 jähriges Bestehen seit der Weihe 1907, was mit einer Festwoche begangen wurde. Am Sonntag, dem 17. November fand die Orgelweihe statt.

Am 1. April 1958 wurde die 1954 eingerichtete Rektoratskirche St. Martin offiziell selbständige Gemeinde. Der neue Pfarrer war Josef Geuenich.

Am 12. März 1961 konnten die 3 Kirchenfenster in der Chormitte eingesetzt werden.

Im Jahr 1962 musste eine neue Heizung angeschafft werden, da die alte ihren Geist aufgab. Es wurde eine Ölheizung gekauft und zum Ende des Jahres eingebaut. Ende März 1962 wurde der ganze Chor der Kirche eingerüstet. Da für die Einfügung der je 2 Fenster rechts und links schon ein Gerüst nötig war, sollte der ganze Chor (Gewölbe und Seitenwände) erneuert werden. Nachdem die Arbeiten abgeschlossen waren, erstrahlte der Chorraum in der Karwoche dann in neuem Gewand. Im weiteren Verlauf des Jahres machte dann der Kirchturm Sorgen. Das Mauerwerk des Turms befand sich noch im „Kriegszustand". Die Kriegs- und Witterungsschäden wirkten sich nun gefährlich aus. Zwei Fanggerüste gaben dem steinernen Turm einen neuen Kragen.

In der zweiten Jahreshälfte 1964 fiel auch das große Gerüst am Turm der Kirche. Nun stand nur noch außen die Erneuerung der steinernen Galerien am Hauptportal und am Langschiff aus. Im November war die Zeit, die Kirche von innen zu erneuern. Die Fenster waren nach dem Krieg nur provisorisch eingesetzt worden. Es sollte bei Kathedralglas bleiben. Die Orgelbühne wurde fest eingerichtet, die Seitenschiffe und das Mittelschiff nacheinander mit einem fahrbaren Bock ausgerüstet. Vor Ostern 1965 sollten die Arbeiten abgeschlossen sein.

1965 wurde zur Schaffung einer bleibenden Sakramentskapelle die Kreuzigungsgruppe abgenom-men, restauriert und gegenüber ihrem bisherigen Platz unten an der Straßenseite auf einem Stein-sockel angebracht. Der Taufstein wurde in die Mitte dieser Kreuzkapelle gestellt.

Dann wurde das Tabernakel vom bisherigen Hauptaltar auf die Mensa des bisherigen Kreuzaltars gesetzt. Die alte Mensa des Hauptaltars blieb vorerst bestehen. Der hölzerne Voraltar wurde bis an den vorderen Rand des Hochchores vorgezogen und künftig nur noch dem Volk zugewandt

zelebriert. Ambo und Priestersitz standen in Relation zum Altar. Dieses Provisorium sollte im Lauf des Jahres durch ein vorgesetztes großes Holzpodium mit neuem Altar und Ambo verbessert werden.

Nach Ostern wurde die Kirche außen wieder eingerüstet! Die steinerne Galerie über dem Hauptportal und an der Blücherplatzseite wurde erneuert.

Am 30. Mai 1967 wurde das Buntglasfenster in der Sakramentskapelle eingesetzt.

Veränderung des Pfarrgebietes und Umbauarbeiten

Am 1. Dezember 1968 wurde die Pfarrvikarie St. Andreas geweiht, wodurch die Gemeinde einen Teil des Pfarrgebietes verlor, und zwar folgende Straßen: einen Teil der Krefelder Straße, Normannenstraße, Eginhardstraße, den Endteil der Passstraße und Gut Wolf.

Im Jahr 1969 wurde der Chorraum umgestaltet: Absenkung des Chores, 2 Stufen gegenüber dem Hochchor in der ganzen Länge, Entfernung des alten Hochaltars, Vorziehen eines neuen steinernen Altares und Anbringen eines großen Hängekreuzes. Der alte Altar war das Fundament für den neuen Altar geworden. So sollte angedeutet werden, dass das Neue seine Wurzeln im Alten hat.

Das Ereignis des Januars 1970 war die Vollendung der Chorerneuerung und die Weihe des neuen Altares durch Bischof Johannes Pohlschneider. Im Oktober 1969 war das Werk begonnen worden mit dem Abbruch des alten Altares, der erst beim Wiederaufbau 1951 auf einen höheren Standort und näher der Apsiswand gebracht worden war. Am 20. Oktober wurde das Sepulcrum geöffnet und das wohlversiegelte Reliquienkästchen in Verwahr genommen. Die Altarplatte und die sie umgebenden Steinbrocken wurden im vorderen Tiefchor deponiert, damit sie Unterlage und Fundament seien für den neu zu errichtenden Altar. Von diesem Vorgang wurde eine Urkunde verfasst und auf der Altar-platte deponiert.

Dann wurde der vordere Chorbereich um 3 Stufen angehöht und ebenfalls mit Platten belegt. Der schwierige Antransport – der Mittelblock wog fast eine Tonne – ging ohne Schaden vonstatten. Das große Hängekreuz aus Bronze mit Bleikristallen gestaltete Goldschmied A. Sous aus Würselen. Im Lauf des Jahres sollte ein Ambo in Bronze folgen. Neue Sedilien, 6 Bronzeleuchter und ein Teppich für den Vorderchor rundeten das Chorbild ab, das sich ab Januar bot.

Im Frühjahr 1975 wurden herabfallende Steine festgestellt. Dies bedeutete, dass der steinerne Kirch-turm nicht mehr genügend Standfestigkeit hatte. Die Sanierung war am Ende des Jahres abgeschlossen.

Zum Fest Allerheiligen erstrahlte die Gedächtniskapelle in neuem Glanz. Sie wurde neu ausgemalt und es gab eine neue Beleuchtungsanlage.

Das nächste Anliegen war die Erneuerung der Kirchenfenster im Langschiff. Anfang Dezember wurden dann die beiden ersten Kirchenfenster eingesetzt. Noch vor Ostern 1979 sollten die nächsten 3 Fenster folgen.

Im Mai 1981 wurde das große Kirchenfenster über dem Hauptportal der Kirche eingesetzt.

In diesem Jahr feierte Pastor Lenßen seinen Abschied als Pastor von St. Elisabeth, er blieb der Gemeinde als Subsidiar aber erhalten.

Neue Restaurierungsarbeiten und ein neues Konzept

Als Nachfolger für Pastor Lenßen hatte Bischof Klaus Hemmerle am 29. Dezember 1981 Heinz Baumann mit Wirkung vom 1. Januar 1982 zum Pfarrer ernannt und die Leitung von St. Elisabeth übertragen. Seine feierliche Amtseinführung war am 17. Januar. Im Monat Mai wurde das 75jährige Bestehen von St. Elisabeth gefeiert.

Von 1985 – 1988 fanden große Restaurierungsarbeiten an der Kirche statt, weshalb sie auch eingerüstet war.

Im April 1993 musste der Kirchturm erneut komplett eingerüstet werden. Das gesamte Schieferdach musste ausgewechselt werden. Stattdessen wurde der Turm mit Kupfer eingedeckt. Zum einen war es günstiger und es ist haltbarer. Dabei wurden auch Schäden an der Stahlkonstruktion des Turmschaftes festgestellt, die ebenfalls behoben wurden. Wegen dieser Arbeiten musste die Glocke demontiert werden und so musste die Gemeinde einige Monate auf das Geläut verzichten.

Im Oktober 2001 fand in ganz Aachen die 1.„Nacht der offenen Kirche" statt. An einem Freitagabend im Oktober war die Kirche für einen ganzen Abend geöffnet. Es wurde ein Programm geboten, das jeder nutzen konnte. Die Gemeinde war seit der ersten Stunde mit dabei. Diese Aktion wird bis heute jedes Jahr durchgeführt.

Das Projekt „Schreibtisch in der Kirche" wurde im Jahr 2002 angegangen. Der Schreibtisch des Verwaltungsmitarbeiters Michael Dautzenberg wurde für 4 Wochen in die Kirche verlegt. Dies war ein Probelauf, um die Kirche auch vormittags für Besucher zu öffnen. Das Angebot wurde sehr gut angenommen und war der Vorläufer für den Umbau des Eingangsbereiches der Kirche.

Die Fassade des rechten Seitenschiffes (Hofseite) wurde 2002 eingerüstet. Da dies die Wetterseite der Kirche ist, führte ungünstiges Wetter (Regen und Wind) zu erheblichem Durchfeuchten im Bereich der Fenstergewände. Zum Teil lief das Wasser im Innern die Fensterbänke runter und Pfützen entstanden auf dem Boden. Die Windeisen in den Fenstern waren stark angerostet, so dass sie bei schwerem Sturm in den Kirchenraum hätten gedrückt werden können. Bereits 1985/86 wurde die Instandhaltung für erforderlich gehalten. Aber wegen anderer dringlicher Instandsetzungsarbeiten z. B. am Turm, musste die Sanierung verschoben werden.

Anfang des Jahres 2004 hatten einige Jugendliche der Pfarre gesagt, das ihnen die Kirche nicht mehr gefalle, sie sei dunkel und dreckig. Da die Pfarre nicht genug Geld hatte, die Kirche von innen zu streichen, hatten sie sich zum Ziel gesetzt, es selber zu tun. Wenn man in den 50er die Kirche wieder aufgebaut hat, dann können sie ja jetzt selber streichen, war das Credo der Gruppe. Von den Verantwortlichen der Gemeinde wurden sie dabei unterstützt und bekamen grünes Licht.

Zum Ende des Kirchenanstrichs Mitte des Jahres 2005 wurde mit der Umgestaltung des Eingangsbereiches begonnen. Dort wo sich die alte Kriegerkapelle befand, ist jetzt ein Besprechungsraum und gegenüber ist jetzt das Gemeindebüro. In der Mitte befindet sich nun ein Cafébereich.

Im Jahr 2007 feierte die Kirche ihr 100jähriges Bestehen. Dies wurde über das ganze Jahr hinweg gefeiert.

Im Jahr 2008 wurde die Brüstung über dem Hauptportal saniert. Der Kapitelsaal wurde so umgestaltet, dass man ihn als weiteren Raum für Besprechungen oder sonstige Veranstaltungen nutzen kann.

 

 

Fast genau 100 Jahre nach der Einsegnung wird in St. Elisabeth am 24. April 2016 die letzte Messe gelesen. Der Aachener Investor Norbert Hermanns, Vorstand der Landmarken AG, hat die Kirche sowie die Kaplanei und die zwei Nachbargebäude an der Jülicher Straße 68 und 70 gekauft – Übergabe am 1. Dezember 2016. Geprüft wird jetzt, ob der Sakralbau zu einem Hotel umgebaut werden kann – oder als Heimat für eine kulturelle Institution in Frage kommt. >>>> Zeitungsartikel vom 26.01.2016

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Die Kirchenbücher von St. Elisabeth

Im Gemeindebüro befinden sich folgende Bücher von St. Elisabeth:

Taufen: 1907 - 1953; 1953 - 31.12.2009

Heiraten: 1907 - 1931; 1931 - 1958; 1958 - 31.12.2009

Beerdigungen: 1916 - 1965; 1966 - 31.12.2009

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Das Patrozinium der Hl. Elisabeth                                  >>>> hl. Elisabeth

Die Kirche wurde der großen Caritasheiligen Elisabeth geweiht.

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Die Pfarrer an St. Elisabeth

1907 - 1911 Robert Beyer, Rektor                                                >>>> Bild

Geb. 26.6.1866 in Essen. Abitur in Essen, studierte in Bonn und Köln, Priesterweihe 15.8.1893 in Köln. Wurde am 3.5.1907 Rektor an St. Elisabeth. 1911 - 1943 Pfarrer an St. Paul in Aachen. Ab 1.1.1944 Ruhestand in Beelen/Westf., verstarb am 21.3.1946, begraben Aachen, Westfriedhof II (Campo Santo).

1911 - 1922 Jakob Hubert Erbel, Rektor, Pfarrer                      >>>> Bild

Geb. 16.6.1874 in Erkelenz-Immenrath, Eltern: Buchbindermeister und Küster Franz Theodor Erbel und Anna Meuser. Abitur 1895 in Aachen, studierte 1895-1899 in Bonn und Köln. Priesterweihe 15.3.1899 in Köln-Kalk St. Marien. Wurde am 18.8.1911 Rektor an St. Elisabeth. Nach der Pfarrerhebung wurde er am 26.8.1912 Pfarrer. Wurde am 22.9.1922 Pfarrer in Waldfeucht. Ab 1.11.1952 im Ruhestand. Verstarb am 18.3.1960 in Waldfeucht.

 
Am 12.6.1912 wird St. Elisabeth zur Pfarre erhoben.
 
1922 Pfarrverweser Kaplan Heinrich Hostenkamp
Geb. 28.06.1893 in Düsseldorf. Eltern: Kaufmann Theodor Hostenkamp und Maria Müller. Abitur 1912 in Düsseldorf. Studierte 1912-1920 in Bonn und Köln. 1914-1918 Militärdienst. Priesterweihe 29.5.1920 in Münster.Wurde am 11.6.1920 Kaplan an St. Elisabeth, und ging am 9.4.1926 als Religionslehrer nach Krefeld am Ursulinenlyzeum.
Anmerkung:
Gemäß den Protokollen des Kirchenvorstandes war Kaplan Hostenkamp zwischen Pfarrer Erbel und Pfarrer Firmenich Pfarrverweser (22.9.-5.12.1922). Pfarrer Firmenich nahm erstmalig im Januar 1923 als Vorsitzender an der KV-Sitzung teil.
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1922 - 1937 Johann Hubert Julius Firmenich, Pfarrer                 >>>> Bild

Geb. 21.8.1881 in Imgenbroich. Eltern: Kaufmann Gustav Firmenich und Anna Maria Conrads. Abitur 1902 in Aachen. Studierte 1904-1908 in Bonn und Köln. Priesterweihe 14.3.1908 in Köln. Wurde am 5.12.1922 Pfarrer an St. Elisabeth. Ruhestand ab 1.10.1937. verstarb am 14.2.1943 und ist auf dem Ostfriedhof in Aachen begraben.

1937 - 1951 Peter Gilson, Pfarrvikar, Pfarrer                              >>>> Bild

Geb. 6.3.1883 in Eschweiler, Eltern: Kaufmann Peter Gilson und Josefine Esser. Abitur 1905 in Eschweiler, Studium 1905-1909 Bonn und Köln. Priesterweihe Köln, Primiz in St. Peter und Paul Eschweiler. 13.10.1937 Pfarrvikar und 14.6.1938 Pfarrer an St. Elisabeth. Verstarb am 27.6.1951, begraben in Eschweiler in der Familiengruft.

1951 - 1981 Ferdinand Lenßen, Pfarrer                                      >>>> Bild

Geb. 9.6.1911 in Nettetal-Kaldenkirchen, Eltern: Lambert Lenßen und Anna Gerhards. Abitur 1930 in Kempen, Studium 1930-1936 Bonn und Aachen. Priesterweihe 7.3.1936 Aachen, Nettetal-Kaldenkirchen, St. Klemens. 1.8.1951 Pfarrer an St. Elisabeth. Ab 1.12.1981 in Ruhestand in Aachen. Verstarb am 6.4.1996, begraben Friedhof Hüls Aachen-Forst.

1982 - 2009 Heinz Baumann                                                       >>>> Bild

Heinz Baumann stammte aus Jülich-Barmen, wo er am 11. Dezember 1946 geboren wurde. Er studierte Philosophie und Theologie in Bonn und Tübingen (hier unter anderem bei Hans Küng und Joseph Ratzinger) und wurde am 17.6.1972 in Krefeld zum Priester geweiht. Nach einigen Jahren als Kaplan an den Pfarren St. Marien und St. Jakob begann er 1982 seine Tätigkeit als Pastor von St. Elisabeth am Blücherplatz. Er starb am 24.4.2010 und wurde in Jülich-Barmen beerdigt.

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Die Kapläne an St. Elisabeth

 
Zeitraum Name, Vorname geb.-gest. später …
1907-1909 Melder, Adolf 1880-1934 Pfarrer von Altenrath
1908-1910 Ströter, Wilhelm 1884-1952 Pfarrer von Essen-Kray
1909-1911 Reuter, Wilhelm 1882-1937 Pfarrer von Köln-Bruck
1910-1913 Gabriel, Alex 1886-1966 Religionslehrer in Jülich
1911-1912 Classen, Hubert 1879-1957 Pfarrvikar in Lüttich, St. Albinus
1913-1922 Tillmann, Paul 1889-1960 Pfarrer in Stotzheim
1913-1922 Janssen, Joseph 1882-1934 Kaplan in Heinsberg
1915-1916 Kniepen, Wilhelm 1887- Kaplan in St. Michael, Aachen
1916-1920 Schmitz, Franz 1886-1947 Pfarrer von Immendorf
1920-1926 Hostenkamp, Heinrich 1893-1976 Religionslehrer in Krefeld
1922-1932 Hoffmanns, Wilhelm 1899-1952 Anstaltspfarrer in Viersen-Süchtelen
1923-1925 Nobel, Albert 1897-  
1926-1931 Wiggers, Leopold 1895-1979 Pfarrer in Blankenheim-Lommersdorf
1926-1930 Dreesbach, Albert 1893-1944 Kaplan in Jülich, St. Mariä-Himmelfahrt
1930-1945 Korr, Hubert 1898-1981 Pfarrer in Laurensberg
1931-1940 Schneiders, Paul 1899-1969 Pfarrer in Immendorf, St. Peter
1932-1933 Becker, Werner 1904- Studentenseelsorger in Marburg, Leipzig
1933-1942 Fernges, Walter 1900-1975 Pfarrer in Weiden, St. Luzia
1936-1941 Thoren, Franz 1903-1980 Pfarrer in Titz-Mündt, St. Urban
1939-1946 Geulen, Jakob 1906-1991 Religionslehrer Aachen, Städt. Mädchen-Mittelschule
1941-1943 Lennertz, Hermann 1915- Präses Landvolk Eupen-Malmedy-St. Vith
1945-1948 Bolten, Karl-Hubert 1911-  
1946-1951 Geuenich, Josef 1913-2004 Pfarrer St. Martin, Aachen
1947-1951 Mertens, Josef 1918-1991 Religionslehrer, städt. Gymnasium in Herzogenrath
1951-1955 Sieberichs, Hubert 1924- Pfarrer in Rohren
1951-1956 Vliegen, Hans-Peter 1926-1977 Kaplan in St. Jakob, Aachen
1955-1960 Sommer, Gottfried 1919-2007 Rektor in St. Albertus Magnus, Mönchengladbach
1956-1961 Fuhren, Ewald 1924-2000 Kaplan an St. Johann in Krefeld
1960-1963 Heyers, Josef 1917-1982 Pfarrer in Laurenzberg
1961-1966 Heinen, Paul Heinz 1933-1999 Hauptamtlicher Religionslehrer, Gewerbl. Schulen AC
1963-1967 Stemes,    Stolberg-Münsterbusch
1967-1972 Kreutz, Bernhard 1941-2000 Regionalpfarrer Aachen-Stadt und Land
1967-1973 Sieger, Matthias 1933-2005 Pastor in Nörvenich, St. Meradas
1973-1976 Mattar, Jost   Militärpfarrer
1976-1978 Timmers, Heinrich   Pastor in Birgel bei Düren
1978 Frösch,    
1979-1981 Baumann, Heinz Hubert 1946-2010 Pastor an St. Elisabeth, Aachen
1983-1985 Rampold, Werner   Krankenhausseelsorger

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Auflösung der Pfarre St. Elisabeth

 

Am 31.12.2009 werden die Pfarren St. Germanus (Haaren), St. Hubert (Verlautenheide), St. Elisabeth (Aachen-Blücherplatz) und St. Martin (Aachen-Liebigstraße, heute Heinrich-Hollands-Straße) aufgelöst.  In einer feierlichen Messe wurden am 31.12.2009 in der Kirche St. Elisabeth die Kirchenbücher geschlossen.

 

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