Haaren im Wandel der Zeit
Autor: Franz-Josef Heuser
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Franz-Josef Heuser |
Vor 1623 St. Sebastian Würselen
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Haaren (einschl. Verlautenheide) gehörte seit alters her zur Pfarre Würselen und zum Aachener
Reich. Die Würselener Kirche war die Mutterkirche des ganzen Bezirks.
Sie wird bereits 871 erwähnt und war ursprünglich Kapelle des
Königsgutes Wormsalt, aus dem der Ort Würselen entstand. Die Pfarrkirche
in Würselen ist dem Heiligen Sebastianus geweiht. Kaiser Ludwig II
(843-876), der Enkel Karls des Großen, hatte die Kirche der Abtei Prüm
geschenkt. Später war der Vizedechant des Kölner Domstifts Kollator.
In einem Artikel der Schriftenreihe „Aus Aachens Vorzeit Nr. 5“ geht der
Autor H.J. Gros auf die Einteilung des Aachener Reiches ein.
Unter Bezug auf eine Rechnung aus dem Jahre 1385 geht es um die
Quartiere des Aachener Reiches. Er schreibt: „Hier
gab es nämlich nur zwei Pfarrkirchen, folglich auch nur zwei
Kirchspiele: Würselen und Berg, alle übrigen Kirchen, auch die zu
Weiden, Haaren und Orsbach waren Kapellen ohne Pfarrrechte. Wenn auch
von der Haarener Kapelle angenommen werden könnte, dass dieselbe einmal
Pfarrkirche war und erst später mit Würselen vereinigt wurde.“ Das Aachener Reich gehörte damals zu zwei Bistümern. Während die links der Wurm gelegene Pfarre Aachen zum Bistum Lüttich gehörte, gehörten die Orte rechts der Wurm - also auch Haaren - zum Erzbistum Köln. Seit dem 15 Jh. hatte Haaren ein Hospiz mit zugehöriger Valentins-Kapelle. Das Hospiz wird in einer Urkunde von 1461 beschrieben. 1474 kam es an die Abtei Kornelimünster, im 16. Jh. ging es in den Besitz des Deutschen Ordens über; 1616 wurde es zerstört. |
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