Haaren im Wandel der Zeit
Autor: Franz-Josef Heuser
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Inhaltsverzeichnis- Das Haarener Wappen- Steinzeit, Kelten und Römer - Römerzeit ab 85/90 n. Chr. bis im 5. Jh. - Frankenreich 5. Jh. bis 9. Jh. - 10. Jh - Ende 18. Jh. gehörte Haaren zum „Heiligen Römisches Reich“ - Ab 12./13 Jh. gehörte Haaren zum Aachener Reich - 1794 - 1815 Das revolutionäre Frankreich erobert Rheinland und Westfalen - Politische Eingliederung Haarens --- Die politisch Verantwortlichen ----- Die französische Zeit ----- Die preußische Zeit ----- Die Zeit im Dritten Reich ----- Die britische Besatzungszeit ----- Nordrhein-Westfalen, Bundesrepublik Deutschland ----- Der letzte Gemeinderat ----- Haaren wird Stadtbezirk von Aachen --- Gemeindedirektoren/Bezirksamtsleiter - Die Haarener Grenzen >>> zurück zur Geschichtsseite >>> zurück zur Hauptseite . |
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Heimatverein Haaren/Verlautenheide 1984 e.V. | |
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Das Haarener WappenDer Adler im oberen Teil des Schildes stellt den Adler der freien Reichsstadt Aachen dar. Haaren gehörte während des Mittelalters ununterbrochen als Quartier zur Reichsstadt Aachen, was durch den Adler angedeutet werden soll. Das dreiblättrige Kleeblatt im unteren Teil des Wappens stellt das Wappen der Aachener Familie von Pastor in der ursprünglichen Form dar. Die angesehene Familie von Pastor war im Mittelalter in Aachen berühmt. Der Stammvater der Familie, Johann Pastor von Haaren, ist etwa um 1390 in Haaren geboren. Er führte das Motiv als Familienwappen. Die Familie von Pastor ist die älteste bekannte wappenführende Familie in Haaren. Das Wappen wurde am 14.6.1950 durch den Innenminister des Landes Nordrhein Westfalen der Gemeinde Haaren verliehen. |
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Steinzeit, Kelten und Römer
Wichtige
prähistorische Funde wurden im Kreis- und Stadtgebiet, etwa im
Korkus
bei
Eschweiler-Volkenrath,
in
Simmerath-Strauch
und in
Monschau-Kalterherberg
entdeckt. Primitive Faustkeile und Steingeräte zeugen davon, dass dieser
Landstrich schon in der
Altsteinzeit, also vor mehr als 500.000 Jahren v. Chr., von Jägern
und Fischern bewohnt war.
Später zogen nomadisierende Völkerschaften durch. Zuerst siedelten hier
Kelten,
die damals über ganz West- und Südwesteuropa verbreitet waren.
Zwischen Maas und Rhein, von den Ausläufern der Eifel bis ins Jülicher
Land hinein saßen die
Eburonen,
die schon einen starken germanischen Einschlag aufweisen.
Dann eroberten die
Römer
kurz vor der Zeitenwende das Gebiet. Sie rotteten den Stamm der
Eburonen,
der zwischen
Maas
und
Rur
lebte, im Jahre 53 v. Chr. aus und siedelten dafür westlich der
Wurm
die germanischen Stämme der
Segnier
und
Condruser
an und östlich der Wurm die
Ubier.
In das verödete Land verpflanzte 19 v. Chr.
Agrippa den germanischen, aber schon stark von gallischer Kultur
beeinflussten Stamm der
Ubier.
Als Unterstamm dieser
Ubier
sind vielleicht anzusprechen die
Sunuker.
Die ihrer Stammesgöttin, der Dea
Sunuxal,
gesetzten Steine sind auch in
Frenz an der
lnde,
im
Propsteier Wald bei
Stolberg und in
Kornelimünster gefunden worden, so dass sicher Teile des ehemaligen
Landkreises Aachen im Bereiche ihrer Siedlung lagen.
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Römerzeit ab 85/90 n. Chr. bis im 5. Jh.Haaren gehört zur Provinz Niedergermanien (Germania inferior) und liegt an zwei römischen Fernstraßen, Verlautenheide wird von mehreren kleinen Verkehrsverbindungen berührt und ist bereits besiedelt. Während der 400jährigen Herrschaft der Römer erlebte der Aachener Raum eine wirtschaftliche und kulturelle Blütezeit. Darüber hinaus verbreiteten sie das Christentum. Im Laufe der Zeit folgten andere Stämme. Den abziehenden römischen Legionen folgten vom Rhein und der Maas her Stämme ripuarischer und salischer Franken. |
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Frankenreich 5. Jh.
bis 9. Jh.
Das
Fränkische Reich war ein Königreich in Mitteleuropa zwischen dem 5.
und 9. Jahrhundert, das sich auf dem westeuropäischen Gebiet des
Römischen Reichs bildete. Am nordöstlichen Ende
Galliens
siedelten die
Franken (Franci),
ein Volk, das sich
seit etwa 200 n. Chr. aus kleinen westgermanischen Stämmen entlang der
römischen Grenze zu einem größeren Stammesverband zusammenschloss und
sich dann selbst den Namen "die Franken" gab, was soviel bedeutete wie
"die Freien" oder "die Kühnen". Um 250 n. Chr. wurden die Franken
erstmals als Francii in römischen Quellen erwähnt. Die Franken nutzten
den Zusammenbruch des
Weströmischen Reiches (um 476), um ihr Gebiet zu vergrößern.
Westlich vom Frankengebiet herrschte der römische Statthalter
Syagrius
über
Gallien
(seit 464). Im Jahre 486 siegten die Franken unter dem Herzog
Chlodwig I. über
Syagrius,
den letzten römischen Heerführer und eroberten dessen Herrschaftsgebiet.
Dadurch verschob sich die Grenze des Frankenreiches bis an die
Loire.
Dieser Sieg machte
Chlodwig faktisch zum ersten König der Franken. Durch
Geschick und Glück wurde das Reich der Franken innerhalb von drei
Jahrhunderten zum wichtigsten Mitteleuropas und im Laufe vieler
Jahrhunderte sollten aus ihm Frankreich und das
deutsche Reich, neben einer Reihe kleinerer Staaten, hervorgehen.
Das
Fränkische Reich entwickelte sich nach dem Zerfall des
Römischen Reichs zum Machtzentrum und später zur Großmacht in
Mitteleuropa. Den Höhepunkt seiner Macht und Ausdehnung erreichte es
unter
Karl dem Großen. Es wurde durch die
Dynastien der
Merowinger und
Karolinger regiert. |
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10. Jh - Ende 18. Jh. gehörte Haaren
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Ab 12./13 Jh. gehörte Haaren zum
Aachener Reich
Nachdem im Jahre 1166
Kaiser
Friedrich I.
Barbarossa (1122–1190) der
Stadt
Aachen die
Stadtrechte
verliehen hatte,
wurden diese durch Kaiser
Ludwig der Bayer (1282–1347) im
Jahr 1336 erneuert und schriftlich bestätigt. Seit diesem Zeitpunkt
setzte sich der Begriff „Aachener
Reich“
durch. Das
Aachener Reich umfasste zu jener Zeit sowohl das Territorium der
innerhalb der zweiten Stadtmauer gelegenen Stadt selbst als auch das
Gebiet außerhalb der Mauer, nämlich den Glockenklang, die sieben
Quartiere, die Aachener Heide, den Stadtbusch und den Reichswald.
Die Bezeichnung Glockenklang symbolisierte den
Alarmbereich, ein Gebiet also, in dem die Bevölkerung vor Eindringlingen
mit Hilfe lauter Glocken gewarnt wurde. Dieser Glockenklang war in neun
sogenannte Grafschaften unterteilt und befand sich unmittelbar vor und
entlang der zweiten Stadtmauer. Sitz jeder dieser einzelnen
Grafschaften, welche jeweils unter dem Kommando eines Hauptmanns
standen, war ein im Mauerring integriertes Stadttor. Im Einzelnen waren
es
Kölntor,
Adalbertstor,
Wirichsbongardstor,
Marschiertor,
Rostor,
Jakobstor,
Königstor,
Ponttor sowie
Berg- und
Sandkaultor, von denen heute
nur noch Pont- und Marschiertor erhalten sind.
Die sieben Quartiere, die das Aachener Reich darüber
hinaus umfasste, waren Ortschaften und Ländereien vor der Stadt und dazu
zählten Berg (das heutige
Laurensberg),
Haaren,
Orsbach,
Soers,
Vaals,
Weiden (ein Teil des heutigen
Broichweiden) und
Würselen. Die Grenzen des
Aachener Reiches waren mit einem
Landgraben gesichert, welcher aus einem etwa vier Meter hohen
Hauptwall sowie zwei kleineren etwa 1,20 m hohen Nebenwällen bestand,
zwischen denen ein drei bis vier Meter tiefer Graben verlief. Zusätzlich
wurde der Hauptwall mit Buchen und Eichen bepflanzt, die durch einen
formgerechten Schnitt zu einem undurchdringlichen Dickicht verfilzten.
In der Hauptsatzung aus dem Jahre 1969 der ehem. Gemeinde
Haaren steht: § 1 Zif. 1: Die Gemeinde Haaren besteht seit dem 12.
Jahrhundert. Ihre erste Erwähnung in einer Urkunde ist für das Jahr 1152
nachgewiesen (Annales
Rodenses). In Heft Nr. 7/8 aus dem Jahre 1993 des Heimatvereins geht
Hans Sturm eingehend auf diese Erstnennung ein. Man muss zu dem Schluss
kommen, dass nicht gesichert ist, ob auch wirklich unser Haaren gemeint
ist. Haaren hat seinen Namen sicherlich vom
Haarbach. Der Haarbach wird bereits im Jahre 973 urkundlich erwähnt.
Ab welcher Zeit man die Besiedelung in Haaren als „Dorf“
bezeichnen kann, konnte nicht festgestellt werden. Dies wird aber
spätestens mit dem Bau der steinernen Kirche Ende des 13. Jahrhundert
abgeschlossen gewesen sein.
Verlautenheide gehörte von je her zum Haarener Quartier.
Vor Entstehen des Dorfes war Verlautenheide eine mit Sträuchern sparsam
bedeckte Heide, die zu dem Reichs- oder Atscher Wald gehörte. Die letzte
Silbe des Namens deutet dies an. Die Silbe „lauten“ wird wohl „lauter“
heißen, sodass der Name in der Literatur als „lauter Heide“ gedeutet
wird. „Ver“ ist eine sehr alte Partikel, die nur mehr in Zusammensetzung
vorkommt und eine vielfache Bedeutung hat. Wahrscheinlich ist der erste
Anbau von Verlautenheide im 13. Jahrhundert geschehen. Eine Urkunde aus
dieser Zeit erwähnt einen Hof in Verlautenheide, den St. Johannes
Kommandeurshof oder Heiderhof.
Angefangen hat die Besiedelung von Haaren und
Verlautenheide mit einigen landwirtschaftlichen Gehöften. Die
Bevölkerung war also weitgehend in der Landwirtschaft tätig. Dazu kamen
verschiedene Familien, die gewerbliche Arbeiten ausführten. Im Laufe der
Jahrhunderte entwickelten sich die Dörfer vor den Toren der Stadt
Aachen. |
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1794 - 1815
Das
revolutionäre Frankreich
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Politische Eingliederung Haarensab 85/90 n. Chr. bis im 5. Jh. Provinz Niedergermanien im Römischen Reich
5. Jh.
bis 9. Jh.
13. Jh. - 1794 Quartier des Aachener Reiches, Heiliges Römisches Reich Deutscher Nation
1794 - 1801 Haaren ist französische Besatzungszone
1801- 1814 Marie
Haaren (Gemeinde), Kanton (Kreis) Burtscheid,
Arrondissement (Bezirk) Aachen,
Departement de la Roer, bis 1804 Republik Frankreich,
bis 1814 Kaiserreich Frankreich
1814 - 1815 unter
vorläufiger Militärverwaltung Preußens
1815 - 1822 Kreis Aachen, Regierungsbezirk Aachen im
Großherzogtum Niederrhein im Königreich Preußen, Deutscher Bund
1822 - 1918 Kreis Aachen, Regierungsbezirk Aachen in
der Rheinprovinz im Königreich Preußen, Deutscher Bund, ab 1867
Norddeutscher Bund, ab 1871 Deutsches Kaiserreich,
1919 - 1933 Kreis Aachen, Regierungsbezirk Aachen in
der Rheinprovinz im Freistaat Preußen, Weimarer Republik,
1933 - 1945 Kreis Aachen, Reichsgau Köln-Aachen,
Deutsches Reich,
1945 - 1946
Britische Besatzungszone
1946 - 1949 Kreis Aachen, Regierungsbezirk Aachen im
Land Nordrhein-Westfalen, Britische Besatzungszone
1949 - 1971 Kreis Aachen, Regierungsbezirk Aachen im
Land Nordrhein-Westfalen, Bundesrepublik Deutschland,
ab 1.1.1972
Stadtbezirk Aachen-Haaren, Stadt Aachen im Land Nordrhein-Westfalen,
Bundesrepublik Deutschland, ab 21.10.2009 Stadtbezirk Aachen-Haaren, Stadt Aachen, Städteregion Aachen, im Land Nordrhein-Westfalen, Bundesrepublik Deutschland
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Die
politisch Verantwortlichen von Haaren
Spätestens mit Entstehung des Aachener Reiches wurde im
12./13. Jahrhundert eine politische Ordnung eingebracht, die Haaren als
mehr oder weniger selbständige Einheit dastehen ließ. Haaren,
einschließlich Verlautenheide, gehörte als Haarener Quartier zum
Aachener Reich bis zur französischen Besatzung im Jahre 1794.
Die Oberhoheit über die Quartiere übte der Aachener Rat
aus. Das eigentliche Hoheitsrecht lag beim großen Rat, wogegen die
praktische Verwaltung vom kleinen Rat ausgeübt wurde. Die Quartiere
unterstanden in polizeilicher und militärischer Hinsicht einem Hunnen,
ab 17. Jahrhundert Capitaine (Hauptmann) genannt, dem als Vertreter und
weitere Offiziere ein Leutnant und ein Fähnrich beigeordnet waren. Die
Offiziere wurden vom Rat der Stadt Aachen ernannt. Die kommunalen
Belange des Dorfes nahmen die Dorfmeister und die kirchlichen, zusammen
mit den Pfarrern, den Kirchmeister, wahr. Die Bürger von Haaren wählten
zwei und die von Verlautenheide einen Dorfmeister, die sich auch Vorsteher
oder Sprecher des Dorfes nannten. Außerdem waren noch vier Schöffen als
Beisitzer beim Sendgericht vorhanden. Die Offiziere und die Dorfmeister
sind die politische Gewalt oder die örtliche Verwaltung des Quartiers.
Die Kirchmeister und Schöffen gehören zur kirchlichen Gewalt, wie auch
die Sendgerichte den jeweiligen Pfarrern unterstanden.
Im Aachener Raths- und Staats- Kalender von 1786 ist zum
Beispiel auf Seite 91ff folgendes aufgeführt:
Verfassung des
Stadt-Aachenschen Reichs.
Welches in 6
Quartiere abgetheilet ist, nämlich: ……
3. Quartier Haaren
Seelsorger: hr.
Johann Heinrich Beis
Priester zur
Frühmesse: hr. Andries Kreeymanns
Pfründner: hr.
Arnold Kreuz
Kirchner: Adam
Graf
Kapitan: Heinrich
Schiffgens
Lieutenant: Kaspar
Minartz
Fähnrich: Vacat
Leider konnte bis heute keine vollständige Auflistung der
Offiziere, Dorfmeister, Kirchmeister und Schöffen gefunden oder erstellt
werden.
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Die französische Zeit
Von 1794 - 1814 galt in Haaren französisches
Recht. Haaren wurde selbstständige Mairie (Bürgermeisterei). Der
politisch Verantwortliche war der Maire (Bürgermeister).
Haaren gehörte zum Département
de la Roer, oder
Rur-Departement.
Der Name des
Départements geht auf den Fluss
Rur (in
niederländischer Schreibweise Roer) zurück, welcher im
Hohen
Venn entspringt und
bei
Roermond in die
Maas mündet. Sitz der
Präfektur,
Hauptstadt (frz. chef-lieu)
des Départements war
Aachen (frz. Aix-la-Chapelle).
Die dem Département zugeschlagenen früheren
linksrheinischen Territorien des Heiligen
Römischen Reiches waren von der Französischen Republik bereits
1794 im
Ersten Koalitionskrieg erobert worden.
Am 4. November 1797 wurde das Département durch den aus dem
Elsass stammenden
Regierungskommissar und Richter am Kassationshof
François Joseph Rudler nach
französischem Vorbild gebildet und am 23. Januar 1798 per Erlass
aufgeteilt. Die
Annexion der Territorien
ist aber erst durch den im Februar 1801 geschlossenen
Friede von Lunéville mit Wirkung zum
9. März 1801 völkerrechtlich legalisiert worden. Das annektierte Gebiet
stand zunächst unter Sonderverwaltung; erst mit der Übernahme der
Verfassung von 1802 wurde es den alten französischen Départements
gleichgestellt. Wie im französischen Kernland wurden in den
linksrheinischen Départements die Privilegien des Adels und alle
Feudalabgaben abgeschafft; der
Kirchenbesitz wurde als National-eigentum beschlagnahmt und an reiche
Bürger und Bauern verkauft. Sehr bedeutsam war die Einführung des
Code
civil durch
Napoleon Bonaparte. Er garantierte
jedem Bürger Rechtsgleichheit und öffentliche Gerichtsverfahren. Die
Bevölkerung, die bis dahin in kleinen und kleinsten Territorien gelebt
hatte, wurde Teil eines großen Wirtschaftsraums ohne Zoll- und
Zunftschranken. Des Weiteren
wurde die männliche Bevölkerung der angegliederten Gebiete zum Dienst in
der französischen Armee herangezogen und musste somit an den
französischen Eroberungskriegen teilnehmen, so auch am verlustreichen
Russlandfeldzug 1812.
Das Rur-Department bestand bis 1814 und wurde dann nach
den
Befreiungskriegen 1815 durch den
Wiener Kongress größtenteils dem
Königreich
Preußen zugesprochen; die
Gebiete westlich der
Maas und ein Streifen
rechts des Flusses „in der Breite eines Kanonenschusses“ (3-4 km) kamen
zum Königreich der
Niederlande.
Verwaltungsstrukturen, die seinerzeit erstmals eingerichtet wurden,
haben teilweise bis zur heutigen Zeit überdauert. Das Département wurde untergliedert in Distrikte und Kantone. Haaren gehörte zum Arrondissement d’Aix-la-Chapelle (Distrikt Aachen), welcher in folgende Kantone gegliedert war: Aix-la-Chapelle (Aachen), Borcette (Burtscheid), Duren (Düren), Eschweiler, Froitzheim, Geilenkirchen, Gemund (Gemünd), Heinsberg, Linnich, Montjoie (Monschau) und Sittard. Haaren gehörte zum Kanton Burtscheid. |
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Maire de Mairie de Haaren
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1794 - 1800
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Joannes Boen, (siehe Aufzeichnungen von Pfarrer Beys) |
1800 - 1803
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Leonhard Otten, wohnte in Haaren, getauft am 26.5.1755 in St. Germanus
Haaren, verstorben am 2.3.1806, Sohn von Edmund Otten und Anna Catharina
Bree. Er heiratete in Haaren am 30.5.1778 Maria Sibylla Josephina Bree
(+20.10.1800), Berufe: Laboureur (Ackersmann, Bauer, Landarbeiter 1800),
Maire (Bürgermeister, 1800), Gastgeber (1804), Cultivateur (Landwirt,
Bauer 1806) |
1803
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Jakob Zimmermann
(für kurze Zeit),
wohnte in Verlautenheide, getauft am 6.10.1750 in St.
Germanus Haaren, verstorben am 10.7.1811, Sohn von Franz Zimmermann und
Maria Gerartz, heiratet am 27.5.1782 in Verlautenheide Anna Catharina
Ambrée, Vidua ex Eylendorff (Witwe aus Eilendorf), Beruf: Cultivateur (Landwirt, Bauer). |
1803 - 1808
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Gerad Brand, wohnte in Haaren, geboren um 1751 in Burtscheid,
verheiratet mit Jeanne Marie Schiffers, starb am 8.10.1832 in Haaren.
Berufe: Fuhrmann (1804), Cultivateur
(Landwirt, Bauer 1808 - 1813), Aubergiste (Gastwirt 1808). |
1809 - 1815
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Leonard Joseph Vervier, wohnte in Haaren, geb. in Henri Chapelle um 1778, +14.5.1849 in Haaren, verheiratet mit Therese Hommelsheim (+1820), Berufe: Gastgeber (1807), Eigenthümer (1816), Gastgeber (1822), Gastwirt (1824). Grabstein noch heute im Kirchensockel erhalten. . |
Am 5.4.1815 kam Haaren zu Preußen.
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Die Selbständigkeit blieb erhalten. Der politisch Verantwortliche war
der Bürgermeister. |
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Die
Preußische Städteordnung vom 19. November
1808 griff den Gedanken der kommunalen Selbstverwaltung wieder auf und
schuf so die Grundlagen des heutigen Kommunalrechts. Die durch den
preußischen Reformpolitiker
Freiherr vom und zum Stein entwickelte
"Magistratsverfassung" sah eine strikte
Gewaltenteilung zwischen dem
Kollektivorgan
Magistrat, bestehend aus
dem
Bürgermeister, sowie haupt- und
ehrenamtlichen
Beigeordneten und der
Stadtverordnetenversammlung, bestehend aus
den Stadtverordneten als Vertretern des Volkes, vor. In der
Paulskirchenverfassung vom 27. März 1849
und der
Weimarer Reichsverfassung vom 11. August
1919 wurden diese Grundlagen weiter fortgeschrieben. Auch nach dem 30.
Januar 1933 galt die Weimarer Reichsverfassung formell weiter fort. Erst
mit der Übernahme der Regierungskontrolle durch den
Alliierten Kontrollrat am 5. Juni 1945
wurde die Weimarer Verfassung endgültig
obsolet.
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Bürgermeister der preußischen Gemeinde Haaren |
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1815 - 1821 |
Johann Boeven, wohnte in
Haaren, getauft am 26. Dez. 1749 in St. Germanus Haaren, gest. 25.3.1829
Haaren, Sohn von Johannes Boeven und Gertrud Breé, verheiratet mit Maria
Kogel. Berufe: Bourrelier (Sattler,
Kummetmacher 1805-1808),
Cultivateur (Landwirt, Bauer 1808), Sellier (Sattler 1815), Sattler
(1822) |
1821 - 1824 |
Sebastian Kind,
kommissarisch, gleichzeitig Bürgermeister von Würselen, wohnte in
Würselen, getauft am 27.Nov.1780 in St. Severin Eilendorf, Sohn von
Hubert Kind und Anna Catharina Beyer, verheiratet mit Mechtildis
Beckers, er starb in Würselen am 15.7.1862, im Alter von 81 Jahren, 7
Monaten und 18 Tagen. Er war seit 1821 kommissarischer Bürgermeister von
Haaren. Am 18.9.1824 wurde Sebastian Kind von diesem Amt entbunden. Kind
war Bürgermeister von Würselen von 1817- 1848. |
1824 - 1845
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Franz Edmund Quadflieg,
wohnte im Hause Nr. 57 in Haaren, getauft am 19.11.I795 in Bardenberg,
starb 19.6.1882 im Alter von 86 Jahren und 7 Monaten,
Sohn von Christian Godfried Quadflieg (Lehrer, Maire und zuletzt
Steuereinnehmer in Bardenberg) und Perpetua Maria Theresia Goebbels,
heiratete am 25.11.1823 in Haaren Anna Catharina Barbara Bracken
als .“Secretaire“ aus Bardenberg, seit dem 29.9.1824
Bürgermeister in Haaren, seit 5.5.1851 in Personalunion auch
Bürgermeister von Würselen, Eintritt in den Ruhestand am 6.8.1878 im
Alter von 82 Jahren und 8 Monaten,
wurde 1845 Bürgermeister in Eschweiler. |
1845 - 1851 |
Arnold Doßing,
Bürgermeister-Verwalter,
wohnte in
Haaren, geb. 13.12.1795 in Derendorf, Sohn von Johann Arnold Doßing und
Marie Marguerite Faucken, heiratet am 9.10.1850 in Haaren Marie
Catharine Vonhautem, Berufe: Lehrer, Schullehrer, Kunstgärtner, gest.
16.8.1873. |
1851 - 1878 |
Franz Edmund Quadflieg
(siehe 1824-1845) |
1878 - 1904
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Johann Heinrich Philippy,
geb. 19.7.1833 in Cronenberg, heiratet am 11.8.1862 Ida Catharina Böhme
in Imgenbroich. Eltern Paul Philippy
und Anna Margaretha Stahl. Er starb am 7.11.1905. Der Grabstein
seiner Familie ist noch heute auf dem alten Friedhof in der
Friedenstraße zu sehen. Er steht in der Katholikenliste von St. Germanus
unter Haus Nr. 102. Bevor er in Haaren Bürgermeister wurde, war er bis
1861 in Wassenberg und anschließend in Imgenbroich als Bürgermeister
tätig. Zeitweise verwaltete er von Haaren aus die Bürgermeisterei
Würselen. |
1904 - 1908 |
Hugo Hubert Leonhard Baurmann, geb. 29.3.1873, Eltern Stephan Joseph Baurmann (Spinnereimeister) und Bertha Kloubert. Verheiratet mit Maria Pauline Will (4 Kinder). War vom 1.4.1893-16.2.1898 Regierungs Steuer- Supernumerar. Vom 17.2.1898 - 16.10.1904 Bürgermeister in Wegberg. Vom 18.10.1904 bis zu seinem Tode Bürgermeister in Haaren, wohnte in der Kochstraße 13, in Haaren am 30.5.1908 im Alter von nur 35 Jahren verstorben. |
1908 - 1929 |
Heinrich Hoffmeister, wurde
1908 Ehrenmitglied im Haarener Turnverein. Er unterstützte den Verein
stark und hat sich um den Ausbau und die Ausgestaltung der
Jugendabteilung verdient gemacht. |
1929 - 1931 |
Josef Müller,
kommissarischer Bürgermeister |
1931 - 1933 |
Hubert Spickernagel,
war hauptamtlich Bürgermeister von Eilendorf, verwaltete Haaren in
Vertretung. |
Die Bürgermeister im
Dritten Reich
Die Nationalsozialisten schafften die bestehenden demokratischen Regelungen ab. Bereits am 4. Februar 1933 ordnete Hermann Göring als kommissarischer preußischer Innenminister die zwangsweise Auflösung sämtlicher Gemeindevertretungen Preußens zum 8. Februar, ebenso Neuwahlen für den 12. März, an. Gleichzeitig wurden Gemeindeorgane wie Räte und Bürgermeister reichsweit unter Gewaltandrohung aufgelöst bzw. deren Mitglieder rechtswidrig inhaftiert. Das nicht parlamentarisch zustande gekommene Preußische Gemeindeverfassungsgesetz vom 15. Dezember 1933 vereinheitlichte – „bis ein Reichsgesetz demnächst eine grundlegende Reform der Gemeindeverfassung für das ganze Reich durchführt“ – das bis dahin in Preußen geltende unterschiedliche Kommunalrecht zum 1. Januar 1934 nach nationalsozialistischen Grundsätzen: das „Führerprinzip“ bedeutete, dass nun der „Bürgermeister“ als Gemeindeleiter ohne Wahl auf 12 Jahre berufen wurde und in der Gemeinde alle Entscheidungen ohne Gemeinderat treffen konnte. Statt einem Gemeinderat gab es „verdiente und erfahrene Bürger“, die dem Gemeindeleiter mit ihrem Rat „zur Seite gestellt wurden“ (ernannt von NSDAP-Funktionären). Nur ihre Bezeichnung „Ratsherren“ und „Gemeindeälteste“ klangen noch so ähnlich wie früher. Konsequent folgte zum 1. April 1935 die reichseinheitliche und in den Einzelbestimmungen weitgehend identische Deutsche Gemeindeordnung. Sie schaffte das bisherige föderalistisch strukturierte Gemeindeverfassungsrecht der deutschen Länder durch eine zentralistische Regelung überall auch gesetzestechnisch ab. |
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Bürgermeister Gemeinde Haaren |
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1933 - 1935 |
Peter Keldenich,
kommissarischer Bürgermeister, wohnte Hauptstraße 203 (heute
Alt-Haarener Str.), verzog später zur Monheimsallee in Aachen. |
1935 - 1937 |
Wilhelm Johann Zimmermann,
war hauptamtlich Bürgermeister von Eilendorf, verwaltete Haaren in
Vertretung |
1937-1945 |
Karl Gibbels,
war auch Bürgermeister von Kohlscheid in der Zeit vom
23.03.1933-28.05.1938, Beruf Architekt. |
Britische Besatzungszone
Die Britische Besatzungszone (oder Nordwestzone) war eine der vier
Besatzungszonen,
in die
Deutschland
westlich der
Oder-Neiße-Linie
nach der
Kapitulation im Mai 1945
von den
alliierten Siegermächten
auf der Grundlage des
Besatzungsrechts
aufgeteilt wurde. Sie umfasste bei Übernahme der Besatzungshoheit die
preußischen
Provinzen
Hannover,
Schleswig-Holstein
und
Westfalen,
den Norden der
Rheinprovinz
sowie die Länder
Braunschweig,
Hamburg,
Lippe,
Oldenburg
und
Schaumburg-Lippe
des
Deutschen Reichs.
Das
Hauptquartier
der Briten befand sich in
Bad Oeynhausen.
Stützpunkte der Militärregierung befanden sich in
Münster,
Düsseldorf,
Kiel
und
Hannover.
Die von der
britischen Besatzungsmacht nach Kriegsende eingeführte
Norddeutsche Ratsverfassung
hat nur ein zentrales Organ, den Rat (monistische Struktur). In diesem
Modell kommt dem Bürgermeister, der vom Gemeinderat gewählt wird,
lediglich die Funktion des Vorsitzenden im Rat zu. Die
Verwaltungsgeschäfte werden von einem Gemeindedirektor als
Hauptverwaltungsbeamten wahrgenommen, der, vom Rat gewählt, in dessen
Auftrag tätig wird (rein vollziehende Tätigkeit). Umgangssprachlich ist
dieses Modell auch unter dem Begriff
Zweigleisigkeit
oder Kommunale Doppelspitze bekannt. |
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1945 |
Wilhelm Kuckelkorn,
für kurze Zeit von der Besatzungsmacht eingesetzt, wohnte in der
Burgstraße Nr. 3 (heute Würselen, Haaler Str. 148), Beruf:
Grubensteiger, verheiratet, 2 Kinder. |
1945 - 1946 |
Heinrich Körner,
geb. 19.9.1912, Sohn von Johann Körner und Maria Elisabeth Paulßen,
gest. 15.3.1983, von der Besatzungsmacht eingesetzt, wohnte in der
Kochstraße Nr. 8, Beruf: Tuchhändler, verheiratet, 2 Kinder |
Nordrhein Westfalen, Bundesrepublik Deutschland
Auf Betreiben der
britischen Besatzungsmacht wurde das Land
Nordrhein-Westfalen 1946 auf der Grundlage des
Besatzungsrechts aus dem Nordteil
der
preußischen
Rheinprovinz sowie der
ebenfalls preußischen
Provinz Westfalen geschaffen. Nach
Beitritt des jahrhundertelang selbstständigen
Landes Lippe im Jahr 1947 war
der heutige territoriale Zuschnitt erreicht.
Auf seinem
Staatsgebiet ist
Nordrhein-Westfalen in die
Rechtsnachfolge des
Freistaats
Preußen und des Landes
Lippe eingetreten. Im Gegensatz zu einigen anderen deutschen Ländern gab
es für Nordrhein-Westfalen als Ganzes allerdings keinen stark
identitätsstiftenden Vorgängerstaat.
Bei der
Staatsgründung
Nordrhein-Westfalens stand somit auch nicht der Gedanke einer
Zusammenführung homogener Gebiete, sondern der Wunsch der
britischen Regierung im
Vordergrund, das
Ruhrgebiet und seine
bedeutenden industriellen Ressourcen als Ganzes in ein Land einzubetten.
1949 gründete Nordrhein-Westfalen gemeinsam mit anderen
Ländern die
Bundesrepublik Deutschland. |
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Bürgermeister der Gemeinde Haaren im Land Nordrhein-Westfalen |
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1946 - 1958 |
Heinrich Heuser,
bei den ersten freien Kommunalwahlen zum Bürgermeister von Haaren
gewählt. Geboren am 18.12.1903 in Haaren als Sohn von Franz-Johann und
Wilhelmine Heuser. Als der Vater starb, musste er seine Lehre als techn.
Zeichner aufgeben und wurde Kraftfahrer, um den Lebensunterhalt für
seine Mutter, seine Schwester und sich zu verdienen. Zuletzt war er 41
Jahre in der Hefefabrik Rheinland (Moormann) tätig. In den
Vorkriegsjahren engagierte er sich stark in der DJK Germania Haaren.
Wohnte zuletzt Gärtnerstraße 18, heiratete am 19.9.1937 in Haaren
(Standesamt) und am 12.10.1937 in Mariadorf (rk) Käthe Obertreis. In der
Ehe wurden drei Töchter geboren. Beruf: Kraftfahrer.
Er hat in den Nachkriegsjahren die Entwicklung Haarens entscheidend
mitgeprägt. Er starb am 1.6.1987.
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1958 - 1961 |
Jean Bremen,
geb. 26.3.1911 in Haaren, Betriebsmeister bei Garbe Lahmeyer, gest.
27.4.1995, wohnte zuletzt im Hause In den Atzenbenden 56, davor in der
ehem. Südstraße (Kolonie). Verheiratet mit Maria Mandelartz, ein Sohn.
Er engagierte sich in vielen Haarener Vereinen, z.B. DJK Germania
Haaren, Haarener FV, DJK FV Haaren, Hooreter Jonge, Turner Eintracht
Haaren. Während seiner Amtszeit wurde der Sportplatz Kreuzstraße zum
Stadion Haarberg umgebaut. |
1961 - 1963 |
Bernd Lennertz,
verheiratet, Beruf Volksschullehrer.
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1963 - 1971 |
Jean Bremen
(siehe 1958-1961) |
Wahlperiode vom 9.11.1969
bis zur kommunalen Neugliederung 31.12.1971
1.Reihe (sitzend v.l.n.r.): Münster Josef SPD, Briel Wilhelm CDU,
Bürgermeister Bremen Jean SPD, Gemeindedirektor Sturm Hans, stellv.
Bürgermeister Leuven Hans-Walter FDP, Tüpper Matthias CDU, Sturm Hans
FDP
2.Reihe (stehend v.l.n.r.): Aretz Josef SPD, Hüllenkremer Kar1 SPD, Hack
Johann CDU, Kipp Reinhard SPD, Zipprath Klaus SPD, Leufen Helmut CDU,
Jaeger Anny, Verw. Angestellte, Hagemeier Heinz CDU, Billmann Raimund
CDU, Morawietz Hanns SPD, Sturm Josef CDU, Bremen Hans SPD, Dr. Wunsch
Wolfgang CDU, Esser Anton Gemeinde Oberamtmann 3.Reihe (stehend v.l.n.r.): Hirth Heinz SPD, Struwe Engelbert SPD, Pütz Karl CDU, Albertz Josef CDU, Hilger Eduard CDU, Hermanns Matthias CDU, Dauvermann Willi SPD, Herf Günther SPD, Fischer Ernst CDU |
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Haaren wird Stadtbezirk von Aachen |
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Am 1.1.1972 wurde die Gemeinde Haaren in die Stadt Aachen eingemeindet.
Die ehemalige Gemeinde bildet nun den Stadtbezirk Aachen-Haaren. Die
Selbstständigkeit ging weitgehend verloren. Geblieben sind das
Bezirksamt und die Bezirksvertretung. Da die erste Kommunalwahl nach der
Eingemeindung, bei der die Bezirksvertretungen gewählt wurden, erst im
Jahre 1975 stattfand, setzte der Rat der Stadt Aachen 1972 einen
Bezirksausschuss ein. Die Mitglieder wurden auf Vorschlag der
ortsansässigen Parteien bestimmt. Der Bezirksausschussvorsitzender
musste ein Ratsmitglied sein und wurde ebenfalls vom Rat eingesetzt. Da
es in Haaren zu dieser Zeit noch keine Mitglieder des Rates der Stadt
Aachen gab, war der erste kein Haarener. Nach der Kommunalwahl von 1975
wurde dann die
Bezirksvertretung gebildet. Die Vorsitzenden der Bezirksvertretung
hießen zuerst Bezirksvorsteher, und ab 2010 Bezirksbürgermeister. |
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Bezirksausschussvorsitzende, Bezirksvorsteher, Bezirksbürgermeister des
Stadtbezirkes Aachen-Haaren |
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1972 |
Franz-Ferdinand Müller,
vom 1.1.1972
bis 23.4.1972, für kurze Zeit, Bezirksausschussvorsitzender, geb.
04.03.1936 in Dortmund, Sozialarbeiter.
Chronik der
Stadt Aachen 26.10.2002: Franz-Ferdinand Müller wird mit dem
Bundesverdienstkreuz am Bande ausgezeichnet. Mehr als 30 Jahre war er
Leiter der Aachener Caritas, über 25 Jahre gehörte er dem Aachener
Stadtrat an. Sein jahrzehntelanges Engagement gehörte der ehrenamtlichen
Gemeindesozialarbeit, der Suchtprävention sowie der
Flüchtlingsintegration. |
1972 - 1975 |
Heinz Hagemeier,
Bezirksausschussvorsitzender nach der Kommunalwahl vom 23.4.1972, bei
der er in den Stadtrat gewählt wurde. Geb. 03.02.1919 im
Wuppertal-Barmen, gest. 03.03.1999 in Aachen, war Polizeihauptkommissar,
wohnte in der Straße „Am Haarberg“. |
1975-1979 |
Dr. Peter Schmidt,
Bezirksvorsteher, geb.
07.04.1937 in Hannoversch-Münden, gest. 08.03.1994 in Aachen,
Akademischer Oberrat, verheiratet, wohnte in Verlautenheide.
Chronik der
Stadt Aachen 8.3.1994: Ratsherr Dr. Peter Schmidt (SPD) stirbt während
einer Sitzung des Kulturausschusses im Alter von 56 Jahren.
Fraktionsvorsitzender von 1982 - 1992. |
1979-1999 |
Karl Pütz,
Bezirksvorsteher, geb. 22.3.1935 |
ab 1999 |
Ferdinand Corsten, Bezirksvorsteher,
ab 2010 Bezirksbürgermeister, geb. 13.11.1947 |
Gemeindedirektoren/Bezirksamtsleiter |
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Die Gemeindedirektoren der Gemeinde Haaren
Wie bereits erwähnt, wurde durch das englische Militär während der
Besatzungszeit ab 1945 das Kommunalrecht grundlegend verändert.
Die Norddeutsche Ratsverfassung sah neben dem Bürgermeister einen
Gemeindedirektor vor, der im Auftrag des Gemeinderates die
Verwaltungsgeschäfte wahrnahm. Der Gemeindedirektor wurde vom
Gemeinderat gewählt. Für
Haaren galt dies bis zur Kommunalreform im Jahre 1972. |
1946 - 1948 |
Eugen Bücken,
geb. 08.3.1885 Forst, getauft 10.3.1885 St. Severin Eilendorf.
Bürgermeister Eugen Bücken war der letzte Bürgermeister der Gemeinde
Gressenich vor der Nazizeit. Nach fünfjähriger Amtszeit wurde er am 10
Mär 1933 des Amtes enthoben, das in der Weimarer Zeit auch die Aufgaben
des späteren Gemeindedirektors beinhaltete. Nach 1945 war er bei der Kreisverwaltung tätig und wurde
von dort als kommissarischer Gemeindedirektor nach Haaren geschickt.
1948 verließ er Haaren und ging wieder zur Kreisverwaltung zurück.
Wohnte 1949 in der Frankenstraße 1 in Aachen.
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1948 - 1955 |
Albert Taprogge,
geb. 30.4.1890 in Neheim (Kreis Arnsberg). Seit 29.5.1920 verheiratet
mit Thea Grotenrath. Er hatte 2 Töchter und 1 Sohn. Er starb am
4.4.1971.
Er wurde vom Gemeinderat zum Gemeindedirektor von Haaren gewählt. Er
stammte aus der Wirtschaft und war nach 1945 beim Landesernährungsamt
tätig. Wohnte in Haaren, Südstraße 17 (heute Auf der Hüls), verzog nach
Laurensberg. Er übte sein Amt bis zum 22.10.1952 aus und war bis zu
seiner Pensionierung im Jahre 1955 beurlaubt. |
1955-1971 |
Hans Sturm,
geb. 12.4.1912, gest. 12.5.2001. Nach der Beurlaubung seines Vorgängers
leitete er die Verwaltung als Stellvertretender Gemeindedirektor ab
1952. 1955 wurde er vom Gemeinderat zum Gemeindedirektor gewählt. Er war
seit 1927, mit Ausnahme seiner Militärzeit, ununterbrochen bei der
Gemeindeverwaltung in Haaren tätig. 1932 machte er das erste, 1934 das
zweite Fachexamen (Sekretär– und Inspektorenprüfung) bei der
Verwaltungsschule des Landkreises Aachen. 1938 erwarb er das
Kommunal-Diplom bei der Verwaltungsakademie Aachen. Über zwei Jahrzehnte
war er nebenberuflich Dozent und Prüfer an der Verwaltungsschule des
Landkreises Aachen.
Eltern: Heinrich Sturm und Maria Camps; verheiratet mit Maria Belten.
Wohnte in der Mittelstraße 5 (heute Bogenstraße) und dann lange Jahre in
der Alt-Haarener Str. 83 (de Leuw). |
Die Bezirksverwaltungsstellenleiter, Bezirksamtsleiter |
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Am 1.1.1972 wurde die Gemeinde Haaren in die Stadt Aachen eingemeindet.
In Haaren gab es keinen Gemeindedirektor mehr. Auf Grund des
Gebietsveränderungsvertrages zur Kommunalreform ist die Stadt
verpflichtet, eine Bezirksverwaltungsstelle in Haaren zu unterhalten.
§ 5 In dem Stadtbezirk Aachen-Haaren wird eine Bezirksverwaltungsstelle
zur Erledigung bestimmter ortsnaher Verwaltungsgeschäfte der laufenden
Verwaltung nach Maßgabe einer Dienstanweisung eingerichtet.
Die Dienststelle heißt heute Bezirksamt. Der Leiter dieser Dienststelle
hieß zunächst Bezirksverwaltungsstellenleiter und heute
Bezirksamtsleiter. |
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1972 - 1977 |
Hans Sturm,
siehe unter Gemeindedirektor 1955-1971. Er wurde 1977 pensioniert.
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1977 - 1982 |
Wilhelm Ostlender,
geb. 1920. War Bezirksverwaltungsstellenleiter in Eilendorf und
leitetete zusätzlich die Bezirksverwaltungsstelle Haaren. |
1982-1990 |
Josef Sion (rechts), geb. 3.2.1930 in Haaren. Eltern Josef Sion und Josephine Stock. Verheiratet seit 1952 mit Anna Bartz. 1945-1948 Verwaltungslehre in Haaren; 1948-1960 Verwaltungsangestellter in Haaren, ab 1960 Beamter in der Verwaltung in Haaren und ab 1972 in der Stadt Aachen, Bezirksverwaltungsstelle Haaren. |
1990 - 2001 |
Heinz Lindgens,
geb. 10.2.1949 in Aachen.
1968-1971 Stadtinspektorenausbildung für die Laufbahn des gehobenen
nichttechnischen Dienstes, 1971-1974 im Ordnungsamt zuständig für die
Obdachlosenunterbringung, 1974-1979 Stellvertretender Amtsleiter im
Stadtreinigungsamt, 1979-1984 Bürgerbeauftragter im Verwaltungsamt für
Oberbürgermeister und Oberstadtdirektor, 1984-1987 Stellvertretender
Leiter des Presse- und Werbeamtes, 1987-1989 Persönlicher Referent des
Oberbürgermeisters. Von 2001-2003 Leitung des "Gemeinsamen
Straßenverkehrsamtes Aachen-Stadt und Kreis Aachen", 2004-2012 -
Beigeordneter der Stadt Aachen |
2002 - 2009 |
Hans-Dieter Hüllenkremer,
geb. 5.09.1951 in Aachen,
Mai 1971
Abitur Rhein-Maas-Gymnasium, 01.07.1971 - 31.12.1973 Wehrdienst
Bundeswehr, 01.08.1971 Erste Urkunde Beamter auf Widerruf (Anwärter geh.
Dienst) durch die Stadt Aachen, 02.01.1974 Dienstantritt bei der Stadt
Aachen, 13.05.1975 Prüfung, 01.01.1976 Stadtinspektor z.A., 01.05.2002
nach verschiedenen unterschiedlichen Ämtern und Aufgaben bei der Stadt
Aachen Übernahme der Amtsleitung des Bezirksamtes Haaren; 01.02.2009
Übernahme der Leitung des Studieninstitutes für kommunale Verwaltung
Aachen. |
ab 2009 |
Frank Prömpeler,
geb. 03.05.1971 in Burtscheid,
1992 - 1995
Stadtinspektorenausbildung für die Laufbahn des gehobenen
nichttechnischen Verwaltungsdienstes, 1995 - 2004 im Sozialamt tätig,
davon seit 1996 im Bezirksamt Aachen-Haaren zuletzt als Abteilungsleiter
Soziales, 2005 - 2007 Arge in der Stadt Aachen, dort tätig in den
Bereichen Widerspruch und Klagevertretung vor dem Sozialgericht, Aus-
und Fortbildung, Personal und Verwaltung, 2007-2008 Fachbereich Personal
und Organisation der Stadt Aachen im Bereich Personalbewirtschaftung,
2008-2009 Referent und Dezernatscontroller für das Dezernat V, Personal,
Organisation und Soziales.
Großvater
väterlicherseits: Carl Prömpeler wurde 30.06.1900 in Haaren geboren. |
Die Haarener Grenzen
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Vor Bildung des Aachener Reiches liegen uns keine
überprüfbaren Erkenntnisse über die Grenzen von Haaren vor.
Im Jahre
1166 verlieh Kaiser Friedrich I. Barbarossa der Stadt Aachen die
Stadtrechte, welche im Jahre 1336 durch Kaiser Ludwig der Bayer erneuert
und schriftlich bestätigt wurden. Der Begriff „Aachener Reich“ setzte
sich seit dieser Zeit durch. Das Aachener Reich umfasste das Gebiet
innerhalb der Stadtmauern sowie das umliegende Gebiet außerhalb
der Mauer, nämlich den Glockenklang, die sieben Quartiere, die Aachener
Heide, den Stadtbusch und den Reichswald.
Glockenklang
symbolisierte einen Alarmbereich. Die Bevölkerung wurde mit Hilfe von
Glocken vor Eindringlingen gewarnt. Das Gebiet eines Glockenklangs
befand sich in Aachen unmittelbar vor und entlang der Stadtmauer.
Haaren war
eins der Quartiere. Die Quartiere Haaren, Weiden und Würselen wurden
auch „Quartiere
over
Worm“
genannt.
Das Haarener
Quartier umfasste die Dörfer Haaren und Verlautenheide. Diese
Konstellation hat wohl während des gesamten Bestehens des Aachener
Reiches Gültigkeit gehabt.
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Die Grenze
des Haarener Quartiers ist in einer Karte „Nordosten des Aachener
Reiches“ nach Capso von 1777 dargestellt. Mit Ausnahme des Gebietes
jenseits der heutigen Krefelder Straße umfasst das Haarener Quartier in
etwa die Grenzen der späteren selbstständigen Gemeinde bis ca. 1968.
Der
Reichswald gehörte zu dieser Zeit nicht zu Haaren. Die Dörfer Haaren und
Verlautenheide waren reine Straßendörfer; Haaren entlang der heutigen
Alt-Haarener Str. von der Wurm bis zum Abzeig der Würselener Straße;
Verlautenheide von der Autobahn bis zur Sparkasse, die Endstraße und
Kleinheidstraße. Alle weiteren Flächen waren Wald- oder
landwirtschaftlich genutzte Flächen. |
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Auszug aus
„Rekonstruktion der Schollkarte - Zustand um 1770“.
links
Haaren, rechts Verlautenheide
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1792 wurde
das Aachener Gebiet zum erstem Mal durch die französischen
Revolutionstruppen besetzt. Damit endete nach fast
600 Jahren das Bestehen des Aachener Reiches. Durch die Verträge des
Friedens von Campo Formio vom 17. Oktober 1797 fiel das Aachener Gebiet
an Frankreich. 1798 wurde Aachen zum Verwaltungssitz des Département de
la Roer.
Im Zuge der
Neustruktuierung richteten die Franzosen so genannte „Mairien“ (Bürgermeisterreien)
ein. Haaren bildete mit den Ortsteilen Haaren und Verlautenheide die „Mairie
de Haaren“. Im Rahmen der französischen Verfassung wurde Haaren demnach
erstmals selbstständige politische Einheit. Das Gebiet der
Bürgermeisterei ist in der Karte von Tranchot und v. Müffing (1803-1820)
dokumentiert. Die Zugehörigkeit zu Frankreich endete 1814. |
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Ausschnitt
aus der Topographischen Aufnahme rheinischer Gebiete durch französische
Ingenieurgeographen unter Oberst Tranchot 1803-1813 und durch preußische
Offiziere unter Generalmajor Frhr. v. Müffing 1816-1820 mit
Ergänzungsblättern 1826-1828. |
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Die erste
mir bekannte Karte, die die Bürgermeisterei Haaren alleine und komplett
darstellt ist aus dem Jahre 1840. Die Karte wurde im Herbst 1840 durch
den Geometer Pepperhoff im Maßstab 1:10000 angefertigt. Anlass war die
Aufnahme des Liegenschaftskatasters, das im Grunde zu einer gerechten
Versteuerung dienen sollte. |
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Das Anlegen des Katasters wurde nach dem 30-jährigen Krieg (1618-1648) begonnen. In der Doktorarbeit von Dipl. Ing. Friedrich Osthoff vom 6.4.1950 steht: „Nach Beendigung des 30-jährigen Krieges wurde in vielen deutschen Staaten damit begonnen, neue Kataster anzulegen, die auf eine Vermessung der einzelnen Grundstücke aufbaute.“ Im weiteren Verlauf dieser Arbeit werden die Schwierigkeiten jener Zeit beschrieben. Ein langer Weg führte dann über das französische Kataster mit der Anordnung der Parzellierung von ganz Frankreich im Jahre 1808, bis zur Katasteraufnahme unter preußischer Verwaltung. Nach 1820 begann Preußen mit einer vollständigen Vermessung seines Staatsgebietes. Die „Preußischen Urkataster“ stellten die ersten wirklichen genauen Kartenwerke dar. Nach Ende der französischen Herrschaft fiel das Aachener Gebiet an Preußen. 1815 wurde der Regierungsbezirk Aachen errichtet. Haaren blieb selbstständige Gemeinde mit eigenem Bürgermeister. Gebietsänderungen bei Gemeinden sind nicht unbedingt Erfindungen der letzten Jahre. Entwicklungen zwangen immer einmal zur Änderung bestehender Grenzen. Allerdings bisher in bescheidenem Umfange und in der Regel auch nur dann, wenn die Gemeindevertretungen einverstanden waren. In der Gemeinde Haaren war die erste Grenzänderung in Verlautenheide notwendig. Der "linke Teil der Ortschaft" wurde von Weiden nach Haaren umgemeindet. Wahrscheinlich handelte es sich um die "kleine Heide", eine Erweiterung der Ortschaft, die auf Weidener Gebiet entstanden war. Die Änderung muss etwa 1824/1825 durchgeführt worden sein, genau wissen wir es nicht. Ein Prozess zwischen Weiden und Haaren in dieser Angelegenheit schwebte zwischen 1826 und 1829. Weiden musste einen Teil der vereinnahmten Steuern in Höhe von 2.198 Talern, 22 Silbergroschen und 6 Pfennigen an Haaren erstatten und außerdem erhielt Haaren den 51/422 Anteil vom Vermögen der Gemeinde Weiden. Der Ort Verlautenheide entwickelte sich später entlang der Stolberger Straße in Richtung Atsch, wiederum auf Weidener Gebiet. Die Grenzberichtigung hierzu ließ allerdings viele Jahrzehnte auf sich warten. Die Gebietsgröße von Haaren war seit 1825 fast konstant und betrug rd. 560 ha.
Oben: Auszug
aus der Karte „Landkreis Aachen“ von 1958.
Unten Auszug
aus den Stadtplänen von Aachen, links vor 1968, rechts nach 1968.
Im Jahre 1968 änderte sich die Größe einige Male. Diese Änderungen sind ausnachstehender Zusammenstellung zu ersehen: - Zugang durch das Flurbereinigungsverfahren Broichweiden - Zugang durch Umgemeindung von Quinx nach Haaren ab 01.01.1968 - Zugang durch Umgemeindung von Flurstücken von Würselen nach Haaren ab 01.04.1968 - Straßengelände der Friedenstraße zwischen Bahnübergang und Strangenhäuschen- Gebietsänderung zwischen Aachen und Haaren ab 01.1.1968 (entlang der Wurm, am Berliner Ring und am Rödgener Bach) |
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Durch diese Änderungen vergrößerte sich das Haarener Gebiet auf 741 ha. |
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Bei der Eingemeindung der Gemeinde Haaren nach Aachen am 01.01.1972 kam nicht das ganze Gemeindegebiet und kamen auch nicht alle Einwohner nach Aachen. Das Haarener Gebiet nördlich der Autobahn "Hollandlinie" fiel an Würselen. Die Bewohner von Haarenheidchen und auf dem Kaninsberg gehörten nach der Neuordnung zu Würselen. Größere Flächen in Quinx und im Reichswald, die bisher Broichweidener Gebiet waren, wurden Aachen zugeteilt und von Aachen dem Stadtbezirk Haaren zugeschlagen. Durch diese Verschiebungen ist das Gebiet des Stadtbezirks heute größer als das Gebiet der ehemaligen Gemeinde Haaren. Die Grenzen des Stadtbezirkes Haaren seit 1.1.1972
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Heute ist
Haaren einer der sieben Stadtbezirke der kreisfreien Stadt Aachen. Die
verwaltungsmäßige und politische Selbstständigkeit wurde mit der
Eingemeindung abgegeben. Nach der Eingemeindung wurde zunächst ein
Bezirksausschuss gebildet. Ab 1975 gibt es mit den Bezirksvertretungen
wieder eine politische Selbstständigkeit in sehr geringen Maße. Um
Bürgernähe zu gewährleisten, sah der Gebietsänderungsvertrag vom
30.4.1971 zwischen der Stadt Aachen und der Gemeinde Haaren die
dauerhafte Einrichtung einer Bezirksverwaltungsstelle, heute Bezirksamt
genannt, vor. |
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Stadtbezirke der Stadt Aachen Aachen-Mitte besteht aus den ehemaligen Städten Aachen und Burtscheid sowie der Gemeinde Forst
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Gemarkungen
der Stadt Aachen |
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